Die jüngsten Ransomware-Angriffe, die sich auch auf den Bildungsbereich auswirken, bestätigen die Forschungsergebnisse der Sophos-Studie und die besondere Anfälligkeit von Bildungseinrichtungen für Cyber-Bedrohungen. So sorgte der REvil-Ransomware-Angriff via Kaseya bei Schulen in Neuseeland für Wirbel, das FBI sowie das britischen National Cyber Security Centre sprechen Warnungen für den Bildungssektor aus und auch das BSI hat sich das sichere Arbeiten im digitalen Schulalltag auf seine Fahnen geschrieben.
Die wichtigsten Forschungsergebnisse im Überblick:
- Das Bildungswesen war zusammen mit dem Einzelhandel im Jahr 2020 am stärksten von Ransomware-Angriffen betroffen (44 Prozent der Unternehmen im Vergleich zu 37 Prozent über alle Branchen hinweg).
- Für Bildungseinrichtungen waren die finanziellen Auswirkungen eines Ransomware-Angriffs im Jahr 2020 besonders lähmend. Die Gesamtrechnung für die Behebung eines Ransomware-Angriffs im Bildungssektor, unter Berücksichtigung von Ausfallzeiten, Personalzeit, Gerätekosten, Netzwerkkosten, entgangenen Geschäftsmöglichkeiten, gezahltem Lösegeld und mehr, lag im Durchschnitt bei 2,73 Millionen US-Dollar – der höchste Wert über alle untersuchten Sektoren und 48 Prozent über dem weltweiten Durchschnitt.
- Mehr als die Hälfte (58 Prozent) der Bildungseinrichtungen, die von Ransomware betroffen waren, gaben an, dass es den Angreifern gelungen sei, ihre Daten zu verschlüsseln.
- Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der betroffenen Einrichtungen gaben den Forderungen der Angreifer nach und zahlten das Lösegeld. Nur in den Sektoren Energie, Öl/Gas und Versorgungsunternehmen (43 Prozent) sowie die Kommunalverwaltung (42 Prozent) waren mehr Erpresste bereit zu zahlen.
- Die durchschnittliche Lösegeldzahlung betrug 112.435 US-Dollar (niedriger als der weltweite Durchschnitt von 170.404 US-Dollar). Diejenigen, die zahlten, erhielten jedoch im Durchschnitt nur etwa zwei Drittel (68 Prozent) ihrer Daten zurück, wobei fast ein Drittel der Daten unzugänglich blieben. Nur 11 Prozent erhielten alle verschlüsselten Daten zurück.
- Von den Institutionen, die im letzten Jahr nicht von Ransomware betroffen waren (55 Prozent der Befragten), erwarten mit 61 Prozent mehr als die Hälfte der Befragten, dass sie in Zukunft zur Zielscheibe werden. Als Hauptgründe dafür gaben sie an, dass Cyberangriffe mittlerweile so ausgeklügelt (meinten 46 Prozent) und weit verbreitet (meinten 42 Prozent) sind, dass sie kaum noch zu stoppen sind.
Das vollständige Dokument „Sophos State of Ransomware in Education 2021“ ist verfügbar unter: https://www.sophos.com/en-us/medialibrary/pdfs/whitepaper/sophos-state-of-ransomware-in-education-2021-wp.pdf
Über die Studie:
Für die Studie "Sophos State of Ransomware in Education, 2021" wurden 5.400 IT-Entscheider, darunter 499 IT-Manager im Bildungswesen, in 30 Ländern in Europa, Nord- und Südamerika, Asien-Pazifik und Zentralasien, dem Nahen Osten und Afrika befragt.