Ein Ergebnis ist, dass Einzelhandelsunternehmen während der COVID-19-Pandemie ein Hauptziel für Ransomware-Angriffe wurden; genau zu der Zeit, als viele erstmals in den Online-Handel eingestiegen sind. Die Ergebnisse zeigen auch, dass Einzelhändler besonders anfällig für einen wachsenden neuen Trend sind: reine Erpressungsangriffe, bei denen die Ransomware-Gangster keine Dateien verschlüsseln, sondern damit drohen, gestohlene Informationen online zu veröffentlichen, wenn kein Lösegeld gezahlt wird. Mit 12 Prozent weltweit (DACH 23 Prozent) waren mehr als eines von zehn Ransomware-Opfern im Einzelhandel davon betroffen, fast doppelt so viele wie der branchenübergreifende Durchschnitt von 7 Prozent weltweit (DACH 10 Prozent).
Weitere wichtige Forschungsergebnisse sind:
- Gemeinsam mit dem Bildungswesen war der Einzelhandel am stärksten von Ransomware-Angriffen betroffen. 44 Prozent (DACH 63 Prozent) der Einzelhandelsunternehmen waren Opfer eines Angriffs im Vergleich zu 37 Prozent (DACH 48 Prozent) in allen Branchen.
- Die Gesamtkosten für die Behebung eines Ransomware-Angriffs im Einzelhandel betrugen unter Berücksichtigung von Ausfallzeiten, Personalzeit, Gerätekosten, Netzwerkkosten, entgangenen Geschäftsmöglichkeiten, gezahltem Lösegeld etc. waren durchschnittlich 1,67 Millionen Euro (DACH 1,2 Millionen Euro) - verglichen mit einem branchenübergreifenden Durchschnitt von 1,57 Millionen Euro. (DACH 2,36 Millionen Euro)
- Mit 54 Prozent (DACH 50 Prozent) gaben über die Hälfte der von Ransomware betroffenen Einzelhandelsunternehmen an, dass es den Angreifern gelungen sei, ihre Daten zu verschlüsseln.
- Ein Drittel (32 Prozent weltweit; DACH 18 Prozent) der Einzelhandelsunternehmen, deren Daten verschlüsselt wurden, zahlten Lösegeld. Die durchschnittliche Lösegeldzahlung war weltweit 125.669 Euro. In DACH betrug die durchschnittliche Zahlung nur 9.210 Euro – der niedrigste Betrag überhaupt. Diejenigen, die zahlten, konnten jedoch im Durchschnitt nur zwei Drittel (67 Prozent weltweit; DACH 85 Prozent) ihrer Daten wiederherstellen; nur 9 Prozent weltweit erhielten alle verschlüsselten Daten zurück.
Um IT-Netzwerke im Einzelhandel vor Ransomware und anderen Cyberangriffen zu schützen, raten die Experten von Sophos, dass sich IT-Teams mit ihren Ressourcen auf drei kritische Bereiche konzentrieren: Aufbau einer stärkeren Abwehr gegen Cyberbedrohungen, Einführung von Sicherheitsschulungen für Benutzer, einschließlich Teilzeit- und Zeitarbeitskräften, und verstärkt in eine widerstandsfähige IT-Infrastruktur zu investieren.
Zur Studie
Für die “State of Ransomware in Retail“ Studie wurden 5.400 IT-Entscheider – darunter 345 IT-Manager im Einzelhandel – in 30 Ländern in Europa, Nord- und Südamerika, dem Asia-Pazifik-Raum, Zentralasien, dem Mittleren Osten und Afrika befragt.