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"In manchen Fällen ist es einfach zu erkennen, worauf es der Cyberkriminelle abgesehen hat und warum er sich für eine bestimmte Vorgehensweise entschied, um sein Ziel zu erreichen. In diesem Fall trifft dies nicht zu."
Andrew Brandt, Principal Threat Researcher, Sophos
Der jüngste Sophos-Fund ist eine Malware, die Filesharing-Nutzer angreift und den Zugang zu Piraterie-Seiten blockiert. Die kriminellen Entwickler haben ihre Malware als geknackte Versionen beliebter Online-Spiele wie Minecraft oder Among us getarnt, oder als Tools wie Microsoft Office, Sicherheitssoftware etc. Über die BitTorrent-Plattform wird sie von einem von der digitalen Filesharing-Website „ThePirateBay“ gehosteten Konto angeboten. Einmal installiert, blockiert die Schadsoftware den Zugang des Nutzers für eine lange Liste von Webseiten, inklusive zahlreichen, die raubkopierte Software verbreiten.
Besonders seltsam fanden die Sophos-Analysten:
- Die Angreifer nutzen einen uralten Ansatz, bei dem sie die Einstellungen der Hosts-Datei auf einem infizierten Gerät ändern, um zahlreiche Webseiten „lokal zu hosten“.
- Einige der hundert Webseiten, die derart gehostet sind, haben mit raubkopierter Software gar nichts zu tun, manche sind sogar inaktiv oder seit 2012/2013 geschlossen.
- Die schadhaften Dateien sind für 64-bit Windows 10 kompiliert, dann aber mit gefälschten digitalen Zertifikaten signiert, die nicht einmal einer sehr rudimentären Prüfung standhalten könnten.
- Einmal heruntergeladen und installiert geht die Malware auf die Jagd nach Dateien mit Namen 7686789678967896789678 und 412412512512512. Sobald diese gefunden werden, stoppt der Angriff. Die Sophos-Forscher vermuten, dass diese Konstruktion die Cyberkriminellen selbst vor einer Infektion mit ihrer Kreation schützen soll.
- Die Malware löst eine gefälschte Fehlermeldung aus, wenn sie ausgeführt wird. Sie fordert den Anwender auf, die Software neu zu installieren. Laut Sophos ein Versuch zur Verschleierung.