Seit vielen Jahren arbeitet SorTech erfolgreich an der Thematik ‚Kälte aus Wärme‘ – mit strom- und CO2-sparenden Adsorptionskälteaggregaten, die aus ungenutzter Wärme im Niedrigtemperaturbereich gespeist werden. Die Intelligenz sitzt bei SorTech in den Adsorptionsmodulen: Darin befinden sich Lamellen-Wärmetauscher, die mit einem Adsorbens – kleinen ‚Perlen‘ aus Silikagel oder Zeolith – beschichtet sind. Das Verfahren arbeitet umweltschonend mit reinem Wasser als Kältemittel. Durch Einsatz der kompakten Kälteaggregate können oft mehr als 80 Prozent der Energie und Betriebskosten im Vergleich zu stromangetriebenen Kälteaggregaten eingespart werden. Derzeit haben die Kälteaggregate mit ca. 1,5 Kubikmetern jedoch recht große Abmessungen und eignen sich vor allem für den stationären Einsatz.
Mobilität und Flexibilität brauchen individuelle Leichtgewichte
Der Wunsch, auch eine energieeffiziente und intelligente Lösung für mobile Anwendungen zu bieten, hat die Forscher und Entwickler der SorTech seit längerem beschäftigt. Aus diesem Antrieb wurde mit PST eine neue Zeolith-Beschichtungstechnologie entwickelt. Durch das PST-Verfahren wird Zeolith auf die Oberfläche eines Trägermaterials direkt ‚aufkristallisiert‘. So lassen sich wesentlich höhere Leistungsdichten im Vergleich zu konventionell beschichteten Trägermaterialien erreichen und die aufkristallisierte Zeolithschicht, mit ihrer robusten Verbindung zum Trägermaterial, sorgt für einen hervorragenden Korrosionsschutz. Zusätzlich kann gänzlich auf Binder- oder Klebeschichten verzichtet werden, was wiederum einen optimalen Wärmeübergang sichert. Dank diesem innovativen Materialaufbau kann sich zukünftig die Baugröße eines Wärmetauschers – bei gleicher Leistung – um den Faktor 25 verringern. Und das reduziert gleichzeitig enorm das Gewicht.
Ein weiterer großer Vorteil der neuen Technologie ist, dass beliebige Bauformen, die sich den Gegebenheiten des Einsatzzwecks bestmöglich anpassen, beschichtet werden können. Als Trägermaterial werden klassische (Lamellen-) Wärmetauscher, individuelle Schaum- oder Schwamm-Formteile oder auch Fasermaterial genutzt – der geometrischen Form sind so gut wie keine Grenzen gesetzt.
Die Grundlagenforschung in Verbindung mit den Composite-Materialien, die die Adsorptionstechnik deutlich kleiner und somit auch für mobile Anwendungen in Fahrzeugen einsetzbar macht, ist abgeschlossen. Die neue PST-Verarbeitungstechnologie wird erstmals in Frankfurt am Main anlässlich der Messe ISH präsentiert.
Kreative Anwendungen gefragt
„Die Herausforderung besteht jetzt darin, die PST-Technologie gemeinsam mit Industriepartnern reif für den Massenmarkt zu machen“, erklärt Walter Mittelbach, Vorstand der SorTech AG. „Wir führen intensive Gespräche mit potenziellen Entwicklungs- und Vertriebspartnern verschiedener Branchen, haben die ersten Anwendungsbereiche aber noch nicht final entschieden. Das Marktpotenzial der PST-Technologie ist immens“, ergänzt Walter Mittelbach. „Allein in Europa kann bis 2020 ein Markt mit einem Volumen von mehreren Milliarden Euro entstehen, der gleichzeitig einen nennenswerten Beitrag zur Energiewende leistet.“
Im Flugzeug, im Elektroauto, im LKW oder im Wohnmobil könnte ‚SorTech-PST-inside‘ bald zu einem neuen Qualitätssiegel für umweltschonendes Kühlen oder Heizen werden.