Michael Muhsal (IWL AG) und Rémy El Abd (S&P Computersysteme GmbH) informierten und diskutierten auch mit den Teilnehmern über das richtige Maß an IT innerhalb eines Logistikprojektes anhand von Praxisbeispielen. Die Firma IWL als Planer und die Firma S&P als Lösungsanbieter in der Intralogistik waren sich einig: Wareneingang, Kommissionierung, Versand - die Vorgänge werden immer komplexer und die Unterstützung der Logistikprozesse durch IT immer wertvoller. Dennoch ist es unabdingbar, in jedem Projekt den Einzelfall zu hinterfragen und ganz besonderen Wert auf das unternehmensspezifische Anforderungsprofil zu legen. Ein gutes IT-System kann zwar weder die betriebliche Organisation noch das Wissen fachlich versierter Mitarbeiter ersetzen, dennoch profitieren nahezu alle logistischen Szenarien von der gesteigerten Effizienz durch die IT. Ziel sollte immer die Beherrschbarkeit der Systeme sowie die Transparenz der Abläufe sein.
Da jede Software aber nur so gut sein kann, wie die Daten, die darin verarbeitet werden und die Menschen, die sie bedienen, schloss sich der Vortrag der Firma LOCOM Consulting, Karlsruhe direkt an. "Nutzen und Wert von Stammdaten", so das Thema, das Herr Martin Schindler im Rahmen des Workshops erörterte. Einer der Teilnehmer mit langjähriger Beratungserfahrung kommentierte das Thema "Stammdaten" so: "Ich kenne bisher noch kein Unternehmen, bei dem die Stammdaten stimmen." Wie brisant das Thema ist, wird den Betreibern einer Intralogistiksoftware oft erst bewusst, wenn die Folgen einer falsch ausgelegten Logistik-Planung aufgrund von falschen oder fehlenden Daten zu Fehlinvestitionen oder nicht optimalen Betriebsabläufen führen. Spezialisten und perfekt ausgebildetes Personal sind Mangelware - die Hochschule für Technik, Stuttgart sah schon vor Jahren diese Personallücke und entschloss sich, 2006 den Studiengang Informationslogistik einzuführen - die Nachfrage nach Absolventen ist enorm, so Prof. Coors - "nach wie vor könnten wir mehr Studenten vermitteln als uns zur Verfügung stehen!".
Uli Möhrmann (ISTEC Industrielle Software-Technik) zeigte mit seinem Thema 'eKanban - Regelkreise des Kanban-Konzepts im MES' eine Lösung, die mit wenig Hardware und überschaubarem Programmierungsaufwand ein bewährtes Prinzip EDV- und logistikfähig macht, welches sich zudem stufenweise im Unternehmen einführen lässt.
Der Workshop hat viele Denkanstöße gegeben - und das Thema 'IT in der Intralogistik' ist damit noch lange nicht erschöpft! Alle Beteiligten waren sich einig - ein Nachmittag, der sich gelohnt hat - die Fortführung der Reihe ist schon in Planung.