Bei der direkten Bearbeitung beim Fräsen wird, anders als beim Erodieren, das Werkstück unmittelbar gefertigt.
Neben den bereits in der spanenden Bearbeitung beachteten Umweltauflagen treten keine weiteren Restriktionen auf. Es fallen praktisch keine Entsorgungskosten und Kosten durch Umweltauflagen an.
Durch die hohe Geometriefreiheit bei der Fräsbearbeitung lassen sich komplexe 3D-Strukturen herstellen und eine Vielzahl von Werkzeugstählen und anderen Werkstoffen spanend bearbeiten.
Wichtig ist jedoch die Beherrschung des Prozesses. Ein reines Herabskalieren ist nicht möglich. Die Faktoren CAD/CAM , Frässtrategie, Maschine, Bearbeitungsumfeld, Werkstoff, Spannmittel, Bearbeitungsparameter und das Werkzeug müssen integriert betrachtet werden. Ist die Integration der Prozessbestandteile, deren genaue Abstimmung und ganzheitliche Betrachtung gegeben, so stellt die Microzerspanung eine flexible und effiziente Methode mit hoher geometrischer Freiheit zur Bearbeitung nahezu aller gängigen Werkstoffe dar und bietet sich als kostengünstige Alternative zu den existierenden Bearbeitungsprozessen an.
SPPW - Spanabhebende Präzisionswerkzeuge GmbH bietet zusammen mit Partnern bereits seit 1963 Lösungen beim Zerspanen von Metallen, Kunststoffen und Kompositen an, hat bereits seit 1993 Kleinstwerkzeuge zur Microzerspanung im Lieferprogramm, die seitdem konsequent weiterentwickelt wurden und gilt als einer der Pioniere in der Microzerspanung.
Mit dem breiten Lieferprogramm an Kleinstwerkzeugen, die unter dem Begriff „Multi-Form Micro-Tools“ zusammengefasst sind, bietet das Unternehmen für fast alle Anwendungen in der Microzerspanung eine Lösung aus dem Standardlieferprogramm. Es werden die Bearbeitungsfelder Fräsen und Bohren abgedeckt. Im Fräsen gibt es 7 Grundgeometrien mit über 50 Varianten.
Zusätzlich wurde ein neues Programm von Fräswerkzeugen speziell für Anwendungen im Formenbau entwickelt, um dem Trend zu immer kleineren, komplexeren Formen und härteren Werkstoffen Rechnung zu tragen. Diese Microfräser mit speziellen Geometrien für den Formenbau sind in den Durchmesserbereichen 0,2 mm bis 3 mm mit verschiedenen Spiralwinkeln und Varianten erhältlich.
Durch die neue Schneiden- und Werkzeuggeometrie eignet sich das neue Fräserprogramm besonders für die Herstellung tiefer Nuten und komplexer Konturen in harten Werkstoffen. Die neue Schneidengeometrie reduziert Vibrationen und wirkt sich besonders positiv auf die Stabilität des Fräsers bei langen Auskraglängen aus.
Dank der neuen Schaftgeometrie mit einem Radius am Schaftübergang vergrößert sich die effektiv nutzbare Länge des Fräswerkzeugs, so dass bei verschiedenen Formschrägen höhere Eingriffstiefen möglich sind als mit konventionell freigestellten Werkzeugen.
Ergänzt wird das Programm durch MULTI-V und Combi-Mag Multifunktionswerkzeuge, die zusätzlich zum Fräsen die Bearbeitungsfelder Anbohren, Senken und Zentrieren abdecken und sich zwischen Fräsen und Bohren ansiedeln. Der Bereich Bohren rundet das Werkzeugprogramm durch Micro-Bohrer und Micro-Reibahlen ab.
Da eine Schrumpfverbindung zwischen Werkzeug und Spannaufnahme aus Genauigkeitsgründen bei der Microzerspanung sehr empfehlenswert ist, bietet SPPW ein modulares Induktionsspannsystem und Schrumpffutter an. Neu ist hierbei die Betrachtung der Zerspanung als Prozeßkette aus Sicht des Werkzeugherstellers mit dem Ziel, eine Komplettlösung für den Bereich Pre-Machine, d.h. Kalibrieren, Wuchten, Schrumpfen und Werkzeug zu bieten.
Definierte sich Microzerspanung bisher hauptsächlich über das Fräsen, so hat sie sich mit dem Konzept
„Multi-Form Micro-Tools“ zur Komplettbearbeitung entwickelt.