Eine wesentliche Komponente auf dem Weg zur Energie-Wende ist die Realisierung des intelligenten Stromnetzes, des „Smart Grid“. Dafür stellte die FH Salzburg bereits 2014 die SGAM-Toolbox vor, eine Erweiterung für die Modellierungs-Plattform Enterprise Architect von Sparx Systems. Diese erlaubt die modellbasierte Entwicklung und Evaluierung von Smart Grid Architekturen. Auf der 11. Internationalen IEEE Konferenz über „System of Systems Engineering“ präsentierte man im Juni in Kongsberg (Norwegen) die inzwischen weiter verbesserte Toolbox. Der darüber verfasste wissenschaftliche Fachaufsatz „A Standards-based Approach for Domain Specific Modelling of Smart Grid System Architectures“ erhielt den Best Paper Award.
Die Arbeit wurde von einem Team des Josef Ressel Zentrum für Anwenderorientierte Smart Grid Privacy, Sicherheit und Steuerung an der Fachhochschule Salzburg und dem „OFFIS Institut für Informatik “ in Oldenburg eingereicht. Sie belegt erstmals die Vereinbarkeit von europäischen und amerikanischen Konzepten zur Verwirklichung des Smart Grid. Dazu Hans Bartmann, Geschäftsführer von SparxSystems Software Central Europe: „Wir gratulieren dem Team ganz herzlich zu dieser wichtigen Auszeichnung, die nachdrücklich belegt, dass amerikanische und europäische Modelle des Smart Grid vereinbar sind. Wir freuen uns, dass Enterprise Architect bei diesem Nachweis eine wichtige Rolle spielte und wir so den Umbau unseres Energiesystems auf nachhaltige Energiequellen voran bringen. Die SGAM-Toolbox steht übrigens allen Interessierten weiterhin zum kostenlosen Download zur Verfügung!“
Vereinbarkeit der Smart Grid Architekturen aufgezeigt
Die Forschungsgruppe „Secure Architectures and Modelling“ am Josef Ressel Zentrum beschäftigt sich mit der Entwicklung sicherer Systemarchitekturen für das Smart Grid. In Zusammenarbeit mit dem „OFFIS Institut für Informatik “ entwickelte man 2014 unter Einbeziehung des europäischen „Smart Grid Architecture Model“ (SGAM) eine eigene, domänenspezifische Modellierungssprache als Add-In für „Enterprise Architect“. Auf Basis der damit geschaffenen SGAM-Toolbox entstand in der aktuellen Version ein Modell der US-amerikanischen Referenzarchitektur „NIST Logical Model“, womit die Vereinbarkeit europäischer und amerikanischer Konzepte nachgewiesen wurde. Christian Neureiter, Projektmitarbeiter am Josef Ressel Zentrum der FH Salzburg: „Diese Auszeichnung durch die Systems Engineering Community ist nicht nur eine Anerkennung der Arbeit des Josef Ressel Zentrums, sondern vielmehr eine Bestätigung der Anwendbarkeit und des praktischen Nutzens der Ergebnisse. Enterprise Architect hat sich auch in dieser Weiterentwicklung als Werkzeug mit umfassenden Modellierungs- und Dokumentationsmöglichkeiten und durch seine Offenheit für Erweiterungen bewährt. Die Auszeichnung motiviert uns natürlich sehr, weiter in diese Richtung zu forschen!“
Über das Josef Ressel Zentrum für Anwenderorientierte Smart Grid Privacy, Sicherheit und Steuerung an der Fachhochschule Salzburg
Intelligente Stromnetze oder Smart Grids sind die Energienetze der Zukunft. Sie werden sich allerdings nur durchsetzen, wenn sie von den AnwenderInnen akzeptiert werden. Dazu braucht es sichtbare und vertrauenswürdige Maßnahmen, um Datenschutz, Datensicherheit und Kontrolle durch die AnwenderInnen zu gewährleisten. Im Fokus der Forschung des Josef Ressel Zentrums stehen dazu entsprechende technische Lösungen: Mechanismen, Prozesse, Algorithmen – Computerprogramme im weitesten Sinne. Rechtliche und soziale Aspekte werden, wo es notwendig ist, berücksichtigt, die Evaluierung erfolgt unter anderem auch durch SozialwissenschafterInnen.
Über die FH Salzburg
Die Fachhochschule Salzburg GmbH beschäftigt an ihren beiden Standorten (Campus Urstein, Campus Kuchl) rund 320 Mitarbeiter. In 17 Bachelor- und zehn Masterstudiengängen werden rund 2.700 Studierende in den Disziplinen „Ingenieurwissenschaften“, „Sozial- und Wirtschaftswissenschaften“, „Design, Medien & Kunst“ sowie „Gesundheitswissenschaften“ betreut. Mehr auf www.fh-salzburg.ac.at