Die Concordia Versicherungs-Gesellschaft auf Gegenseitigkeit ist eine deutsche Versicherungsgesellschaft mit Sitz in Hannover. Sie bietet seit über 150 Jahren Schaden-/Unfallversicherungen und Personenversicherungen für Privatpersonen, Selbstständige und Unternehmen sowie Landwirtschaft an. Die IT- und Prozesslandschaften sind naturgemäß mit dem Unternehmen mitgewachsen und Teile der Unternehmens-Architektur (Geschäfts- und IT-Architektur) sind in unterschiedlichen Medien dokumentiert. Dr. Daniela-Carmen Reimelt arbeitet als IT-Architektin in der Abteilung IT-Steuerung und leitet ein Projekt, das die Architekturinformationen in einem Medium zusammenführen und allen Beteiligten zur Verfügung stellen soll: „Einige unserer IT-Vorhaben dokumentieren schon heute ihre Lösungs-Architekturen als Modelle in Enterprise Architect. Das Tool wird vorwiegend von IT-Architekten und Entwicklern verwendet, im Einzelfall aber auch von Kollegen aus den Fachbereichen bzw. ihren Schnittstellen zur IT.“
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Die Architekturmodelle liefern einen Überblick zu komplexen Sachverhalten. Je nach Fokus gibt es dabei fachliche bzw. logische oder technische Lösungsarchitekturmodelle, die aufeinander aufbauen. Aus der Praxis entstehen laufend neue Ideen und Anforderungen, um die tägliche Arbeit durch Architekturmodelle besser zu unterstützen. „Daher haben wir uns entschlossen, mit SparxSystems Central Europe in einem gemeinsamen Projekt Lösungen für die Erweiterung unserer Modellierungsansätze zu entwickeln. Der Fokus liegt insbesondere auf der Abbildung der Unternehmensarchitektur und der Bebauungspläne, der Weiterentwicklung der Lösungsarchitekturmodelle sowie der Veröffentlichung der Modelle für ein breites Spektrum von Nutzern“, erläutert Reimelt weiter. Dabei werden Fragen der Wiederverwendbarkeit von Modellen ebenso betrachtet wie die Möglichkeiten einer besseren Unterstützung für die Modellierer oder die Integration und Verknüpfung von Modellen aus unterschiedlichen Werkzeugen.
Hans Bartmann, Geschäftsführer von SparxSystems CE: „Wie in allen Branchen stehen auch die Versicherer angesichts der zunehmenden Digitalisierung von Geschäftsprozessen vor großen Herausforderungen. Wir freuen uns, dass Concordia den Enterprise Architect dafür nutzt, um einen besseren Überblick über die komplexen IT-Prozesse zu bekommen, um daraus eine Strategie für die Zukunft abzuleiten. Modelle können gerade bei so schwierigen Weichenstellungen mit vielen Beteiligten eine gute Entscheidungsgrundlage liefern, die in allen Unternehmensebenen verstanden wird.“
Ideen filtern und vorhandene Informationen optimal aufbereiten
In einem Projektschritt wurden zur besseren Verdeutlichung die Prozesse identifiziert, die durch Enterprise Architect unterstützt werden können. Für eine Versicherung wie Concordia ist dabei das gute Zusammenspiel von Geschäftsprozess- und IT-Architekturmanagement zentral: „IT-Systeme werden immer komplexer und wachsen zusammen, die Abhängigkeiten steigen, bereits kleine Änderungen haben große Auswirkungen auf die Integration. Die Erwartungen an die IT sind hoch. Die Lösungen sollen schnell und kostengünstig bereitgestellt werden, eine hohe Kundenzufriedenheit ist zu erzielen. Modelle sind für uns ein bewährtes Werkzeug, um übersichtlich und rasch neue IT-Lösungen konzipieren bzw. diese mit allen Beteiligten unter Einschluss unserer Kunden abstimmen zu können“, so Reimelt. Dafür müssen bereits vorhandene Werkzeuge und Prozesse gut miteinander verbunden und laufend aktualisiert werden können. Enterprise Architect bietet hier als offene Modellierungs-Plattform viele Schnittstellen zu den bei der Concordia im Einsatz befindlichen Werkzeugen wie ADONIS, Microsoft Team Foundation Server oder Eclipse.
Architektur ist für alle offen
Als Grundprinzip für ein künftiges Architektur-Repository gilt, dass die Inhalte für jeden Interessierten offen zugänglich sein sollen. „Wir wollen ein breites Spektrum von Nutzern adressieren und die Informationen nutzergerecht bereitstellen. Je nach Nutzerrolle und Bedürfnis soll jeder etwas hinzufügen oder herausholen können“, skizziert Reimelt das Idealbild. Dafür ist es wichtig, die Architektur nur mit wenigen Attributen abzubilden, dafür aber vollständig und stabil. Festgehalten wurde auch, dass nicht alle Informationen in einer einzigen Datenbank bzw. einem Modell abgebildet sein sollen. So werden die Unternehmens-Architekturmodelle - die nur wenige Details enthalten, dafür aber vollständig und stabil sind - getrennt von dynamischen Detailmodellen bzw. Lösungsarchitekturen abgelegt. Eine lose Kopplung der Modelle ist allerdings vorgesehen.
Die Geschäftsprozessmodellierung erfolgt mit BPMN, IT-Lösungs-Architekturen werden in UML abgebildet. Für die Unternehmensarchitektur wird eine Concordia-eigene MDG-Technologie basierend auf Archimate Framework entwickelt. Dazu gehören standardisierte Teilmodelle und Templates (vorkonfigurierte Diagramme, Werkzeugkasten, Modellierungsregeln etc.), die auch immer wieder verwendet werden können (z. B. über Reusable Asset Service, RAS). „Wir sind sicher, dass wir mit unserem innovativen Ansatz für die Architekturmodellierung einen erheblichen Nutzen im Unternehmen erreichen können. Die Umsetzung unseres Konzeptes gemeinsam mit SparxSystems CE erfolgt nach einer agilen Vorgehensweise. Wir sind gerade dabei, die nächsten Schritte zu planen und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit“, resümiert Reimelt.
Über die Concordia Versicherungen
In Hannover haben die vor über 150 Jahren in Hoya an der Weser gegründeten Concordia Versicherungen seit 1874 ihren Hauptsitz. Der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit bietet mit seinen Tochtergesellschaften überall in Deutschland zeitgemäße und lebensnahe Versicherungslösungen für Privatpersonen, Gewerbe und Landwirte. Zur Concordia gehören heute neben einer inländischen Lebensversicherung und einer Krankenversicherung auch zwei polnische Versicherungsgesellschaften. Kunden und Geschäftspartner der Concordia Versicherungen vertrauen auf die anerkannt hohe Qualität der Produkte und Dienstleistungen und stellen ihre Sicherheit und Vorsorge auf ein verlässliches Fundament – auf einen »guten Grund«. Bei den Concordia Versicherungen sind mehr als 2,5 Millionen Kunden versichert. Im Geschäftsjahr 2017 konnte die Gruppe die Beitragseinnahmen auf rund 880 Millionen Euro steigern.
Mehr Informationen finden Sie unter https://www.concordia.de/