Enterprise Architect wird von seinen etwa 740.000 Nutzern weltweit für seine Offenheit und die ausgezeichneten Erweiterungsmöglichkeiten gelobt. So lassen sich etwa MDG Technologien für bestimmte Domänen und Notationen nahtlos in Enterprise Architect integrieren, um zusätzliche Toolboxen, UML-Profile, Muster, Vorlagen und andere Modellierungsressourcen bereitzustellen. Jan de Liefde vom niederländischen Unternehmen „The Collective. The Systems Integration Company“ hat diese Möglichkeit dafür genutzt, um Interessierten mittels eigener MDG die Möglichkeit zu geben, Systeme gemäß der ISA88/IEC 61512 (Batch-Industrie) zu modellieren: „Der Einsatz von Enterprise Architect in der Prozessindustrie ist nicht weit verbreitet. Wir haben ein MDG für die (Batch-)Prozessindustrie auf Basis des ANSI/ISA S88-Standards entwickelt und um die Möglichkeit erweitert, Rohrleitungs- und Instrumentierungsdiagramme (P&ID) und Funktionsblockdiagramme (FBD) zu erstellen.“
Dazu Hans Bartmann, Geschäftsführer von SparxSystems CE: „Es freut uns sehr, dass nun auch für die wichtige Prozessindustrie eine MDG Technologie verfügbar ist. So können die Vorteile von Enterprise Architect auch in dieser technologisch anspruchsvollen und durch laufende Innovationen gekennzeichneten Branche genutzt werden.“
Enterprise Architect garantiert die Einhaltung von Standards
Im Gegensatz zu einem kontinuierlichen Prozess wird bei der chargenweisen (diskontinuierlich/Batch) Verarbeitung Material in einem Produktionsgefäß bearbeitet und danach vollständig entnommen. Die ISA 88 (International Society of Automation) ist ein Standard für die Batch-Prozesskontrolle und eine Designphilosophie zur Beschreibung von Geräten und Verfahren. Dieser Standard gilt gleichermaßen für Software wie für manuelle Prozesse. Jan de Liefde: „Mit unserer Entwicklung lassen sich sowohl das physikalische Modell als auch die Verfahren und Rezepte standardkonfom modellieren.“
Toolboxen erleichtern die Modellierung
Die Toolbox für das physikalische Modell unterstützt in verschiedenen Prozessabläufen wie Flüssigkeit, Gas und Dampf. Solche physikalische Modelle werden mit Hilfe der „PID Toolbox“ in Rohrleitungs- und Instrumentierungsdiagramme (Piping & Instrumentation Model, P&ID) umgewandelt. Diese Toolbox enthält Objekte wie Ventile, Behälter, Instrumentierung und Pumpen.
Die „Procedure Toolbox“ (Verfahren) wiederum unterstützt in Prozeduren, Operationen, Phasen und Aktionen die Entwicklung von Prozessmodellen. „Der Fluss zwischen den Elementen in diesen Prozessmodellen kann durch Kontrollflüsse oder bedingte Kontrollflüsse erzeugt und um Materialflüsse erweitert werden“, so der Entwickler.
Die „Recipe Toolbox“ (Rezepte) unterstützt die Erstellung von Rezeptmodellen, in denen sich Rezepte um zusätzliche Informationen und Parameter erweitern lassen. Die verschiedenen Rezepte lassen sich untereinander durch Referenz oder Kopie verknüpfen.
Für die weitere Prozessautomatisierung müssen Objekte wie Motoren, Ventile, Behälter und Instrumentierung überwacht und gesteuert werden. Die IEC61131 beschreibt dafür sogenannte Funktionsblockdiagramme (FUP). „Die ebenfalls von uns erstellte „FUP Toolbox“ unterstützt die Erstellung von Funktionsblockdiagrammen. Diese zusammengesetzten Diagramme können auch mit Aktionen in Verbindung gebracht werden, die im Verfahrensdiagramm definiert sind“, so Jan de Liefde abschließend.
Über The Collective. “The Systems Integration Company“
The Collective SI B.V. (Niederlande) wurde 2017 gegründet und ist ein Beratungsunternehmen mit einem starken Schwerpunkt auf modellbasiertem (System-)Engineering und Systemintegration. Enterprise Architect wird zur Modellierung verschiedener Arten von Systemen in den Bereichen Infrastruktur (z.B. Schleusen, Schleusen, Tunnel, Eisenbahn, etc.) und Industrie eingesetzt.
www.thecollective.si