Ziel des NATO-Architekturrahmenwerks Version 4 (NAFv4) ist es, einen Standard für die Entwicklung und Beschreibung von Architekturen sowohl für militärische als auch für geschäftliche Zwecke bereitzustellen. Das Framework wurde so konzipiert, dass es von den NATO Mitgliedsstaaten und Partnern entsprechend eigener Anforderungen erweitert werden kann. Diese Möglichkeit nutzen etwa Deutschland und die Schweiz, um in ihren Projekten eigene Sichten, z.B. Anforderungs-Sichten (Requirement-Views), erstellen zu können. Christian Freihoff, vom Systemarchitekten bei der Deutschen Bundeswehr, und Beat Lang von der Schweizer Armee wirken auf NATO Ebene intensiv am NAFv4 mit und sind verantwortlich für die nationalen Erweiterungen: „Die im Januar 2018 veröffentlichte Framework Version 4 enthält nun eine eigene Methodik für die Entwicklung von Architekturen bzw. die Durchführung architekturbezogener Projekte. Der Zuschnitt der Sichten sowie das Dokument selbst sind übersichtlicher und verständlicher, wodurch die Zugänglichkeit signifikant verbessert wurde. Deutschland und die Schweiz verwenden Enterprise Architect als Standard-Modellierungswerkzeug, es wird aber auch in anderen NATO Nationen und Partnern sowie in der Industrie verbreitet eingesetzt.“
Peter Lieber, Gründer und Inhaber von SparxSystems Central Europe: „Enterprise Architect ist bei seinen über 850.000 Nutzern auch für die Möglichkeit beliebt, mit MDG-Technologien einfach und rasch Erweiterungen für spezifische Anwendungsfälle entwickeln zu können. Es freut uns sehr, dass Christian Freihoff und Beat Lang diese Möglichkeit genutzt haben, um für Deutschland und die Schweiz zusätzlichen Nutzen aus NAFv4 herauszuholen. Diese Erweiterung steht dankenswerter Weise allen Interessenten kostenlos zur Verfügung, um so die Nutzung des Frameworks auch für andere noch interessanter zu machen.“
Das NAF soll sicherstellen, dass die unter ihrer Einhaltung entwickelten Architekturen in vielen Organisationen, einschließlich der NATO und anderer Initiativen aufeinander bezogen werden können. Der traditionelle Entwicklungsansatz hat nämlich bisher oft zu einer Ansammlung uneinheitlicher Systeme geführt, die nie ausreichend interoperabel waren. Daher erbrachten die Systeme nicht die erwarteten Vorteile wie Interoperabilität, Robustheit- des Betriebs, Kostensenkung und Flexibilität für Veränderungen. Das von Deutschland und der Schweiz entwickelte NAFv4 MDG implementiert das UAF Metamodell der OMG.
NAFv4: Architekturrahmen für Militär und Wirtschaft
- Gemeinsame Sprache für Architekten
- Einheitliche Architekturverwaltung
- Anforderungen an die Beschreibung und Darstellung von Architekturinformationen
- Interoperabilität zwischen Architekten herstellen
- Kompatibel zu internationalen Standards von ISO/IEC/IEEE, TOG und OMG
Webinar: "Modeling NATO Architecture Framework with Sparx Enterprise Architect"
10. Juni 2020, 11.00 -12.00 Uhr
Im Webinar wird das NATO Framework NAFv4 unter Nutzung des UAF Metamodells vorgestellt. Als konkretes Anwendungsszenario wird eine zivile, medizinische Rückholaktion aus der Schweiz dargestellt. Die von Deutschland und der Schweiz entwickelte MDG Technologie wird allen registrierten NutzerInnen nach dem Webinar durch SparxSystems Central Europe kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Sprecher:
Christian Freihoff, Deutsche Bundeswehr
Beat Lang, Schweizer Armee
Peter Lieber, SparxSystems Central Europe
https://register.gotowebinar.com/register/7494633400850415375