Software als Service aus der Cloud
Im über drei Jahre laufenden, europäischen Forschungsprojekt ARTIST (advanced software-based service provisioning and migration of legacy software) arbeiten Forscherinnen und Forscher sowie hochspezialisierte Unternehmen zusammen. Das Projekt wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des 7. Rahmenprogramms unter dem Förderziel "Cloud Computing, Internet der Dienste und fortschrittliche Softwareentwicklung" gefördert. Es verfolgt einen modellbasierten Ansatz zur Software-Modernisierung, um die Migration und Weiterentwicklung von Altanwendungen zu unterstützen und weitgehend zu automatisieren. Dabei kommen Techniken des "Model Driven Engineering" zum Einsatz, um zuerst plattform-unabhängige Modelle aus der Altanwendung abzuleiten und mit ihrer Hilfe die neue Anwendung zu erstellen. Dieses Vorgehen vermindert Risiko, Zeitaufwand und Kosten der Software-Migration und senkt die Hemmschwelle, die Softwarehersteller und IT-Dienstleistungsunternehmen davon abhält, die Vorteile von Cloud Computing und Software-as-a-Service und der damit verbundenen Geschäftsmodelle zu nutzen. "Der Übergang von eigenen Softwarelösungen zu solchen, die als Service über das Internet bezogen werden, ist ein Paradigmenwechsel, der höchste Anforderungen stellt. Die Partner in diesem Projekt wollen Grundlagen dafür schaffen, dass dieser Umstieg für Unternehmen leichter wird", erläutert Lieber.
Bestehende Softwarelösungen werden wiederbelebt
Altanwendungen erfüllen für Unternehmen lebenswichtige Aufgaben, sind aber aufgrund ihrer Entwicklungsgeschichte nicht auf moderne Anforderungen vorbereitet. Daher konzipiert das ARTIST-Projekt Methoden und Werkzeuge, Altanwendungen zu analysieren und sie für neueste Technologien wie z.B. Cloud- und Mobile Computing bzw. erhöhte IT-Sicherheit vorzubereiten. Dabei gilt es aber auch, Machbarkeit und Aufwand abzuschätzen und geeignete Umstellungsszenarien zu definieren.
An ARTIST sind neben zwei namhaften Universitäten (TU-Wien aus Österreich und ICCS/NTUA aus Griechenland) und drei international anerkannte Forschungseinrichtungen (Tecnalia aus Spanien, Fraunhofer IAO aus Deutschland und INRIA aus Frankreich) auch zwei multinationale Konzerne (ATOS aus Spanien und Engineering aus Italien) und drei spezialisierte KMU (ATC aus Griechenland, SPIKES aus Belgien und SparxSystems Software aus Österreich) beteiligt.