Nach zum Teil deutlichen Zuwächsen in den letzten fünf Jahren ging der Gesamtumsatz der deutschen Medizintechnik-Branche in 2009 leicht zurück. Mit rund 18,3 Milliarden Euro lag er um 4,3 Prozent unter dem Wert des Jahres 2008. Das Minus resultierte dabei maßgeblich aus einem Rückgang beim Exportgeschäft um neun Prozent auf einen Wert von 11,4 Milliarden Euro. Der Inlandsumsatz der rund 1.150 deutschen Hersteller konnte dagegen sogar zulegen und lag mit knapp 6,9 Milliarden Euro um 4,5 Prozent über dem Vorjahresergebnis.
Mit 87.000 Mitarbeitern lag die Beschäftigtenzahl nur um knapp ein Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die hohe Innovationskraft der Branche blieb jedoch auf hohem Niveau: Rund neun Prozent des Umsatzes investiert die Branche in Forschung und Entwicklung. Fast 15 Prozent der Beschäftigten sind in diesem Bereich tätig.
"Das Auslandgeschäft zieht derzeit wieder deutlich an", so Weiler. Im ersten Halbjahr 2010 konnten die Ausfuhren gegenüber dem Vorjahreszeitraum nach Asien um 30 Prozent, nach Mittel- und Südamerika um 23 Prozent und nach Nordamerika um 15 Prozent gesteigert werden. Die Exporte in die Europäische Union legten um sieben Prozent zu.
Seit Ende 2009 zeigt sich wieder ein deutlicher Aufwärtstrend. "Für das laufende Jahr sind die Firmen mehrheitlich optimistisch", unterstrich Tobias Weiler. Nach einer eigenen Erhebung erwartet der Verband für 2010 demnach einen Umsatzzuwachs in Höhe von insgesamt zehn Prozent. Die Prognose für das Ausland lautet plus zwölf Prozent und wird damit positiver beurteilt als der Inlandsumsatz. Dieser wird nach Einschätzung der Unternehmen um rund sechs Prozent steigen. Davon ausgehend erwartet SPECTARIS positive Beschäftigungsimpulse und geht von einem Mitarbeiterzuwachs von drei Prozent aus. Knapp 90.000 Menschen wären damit bei den deutschen Medizintechnikherstellern beschäftigt.