Das neue Applikationspaket richtet sich an SPECTROTEST-Anwender, in denen
Proben auf Eisenbasis in hoher Stückzahl anfallen. Hierzu zählen Stahl- und Edelstahlfertiger, aber auch Metallverarbeiter, die Artikel in hohen Stückzahlen herstellen, etwa Flanschen und Verbindungsstücke. Diese Anwender haben nun mit dem neuen Applikationspaket des SPECTROTEST die Möglichkeit, sehr exakte Verwechslungsprüfungen einschließlich der Bestimmung des Kohlenstoffgehaltes binnen fünf Sekunden abzuschließen.
Hintergrund: Bogen versus Funken
Häufig sieht das Qualitätsmanagement vor, dabei die gesamte Produktion
Verwechslungsprüfungen zu unterziehen. „Bis jetzt war es für diese Kunden sehr schwierig, solche lückenlosen Verwechslungs- oder Qualitätskontrollen wirtschaftlich durchzuführen“, erklärt Marcus Freit, Produktmanager für mobile Metallanalysatoren bei SPECTRO. „Angesichts der besonderen Anforderungen stießen sowohl die Bogen- als auch die Funkenanregung an ihre Grenzen.“
Die Bogenanregung liefert zwar schnelle Messergebnisse. Jede Probe dauert nur zwei bis vier Sekunden. Der Nachteil der Bogenanregung besteht aber darin, dass die Analyse nicht alle Elemente abdecken kann. Schwierigkeiten gibt es insbesondere beim Bestimmen des Kohlenstoffgehaltes. Bei der Messung außerhalb der Argonkammer verfälschen die in der Luft enthaltenen Kohlenstoffverbindungen die Resultate. Für die Stahlindustrie ist dieser Nachteil gravierend: Viele Legierungen unterscheiden sich nur im Kohlenstoffgehalt.
Auch die Funkenanregung bot bislang keine gangbare Alternative: Sie untersucht zwar alle Elemente, benötigt mit herkömmlichen Applikationen aber bis zu
15 Sekunden je Probe. „Bei Serien mit hoher Stückzahl wird im Akkord beprobt – zehn, fünfzehn Proben in der Minute. Das konnte der Funken bislang nicht leisten“, erläutert Marcus Freit. Stahlfertiger mit hohem Probenausstoß mussten sich daher entscheiden, ob sie die Geschwindigkeit oder die Genauigkeit der Analyse in den Mittelpunkt stellen. Viele entschieden sich für einen Mittelweg: Sie kontrollierten jedes Produkt mit dem Bogen und führten zudem stichpunktartige Analysen mit Funkenanregung durch, um einen Überblick über die Kohlenstoffgehalte zu haben.
Den Aufwand der doppelten Beprobung können sich Anwender mit dem neuen
Applikationspaket für das SPECTROTEST sparen: Durch eine Verschiebung der Messparameter haben die SPECTRO-Entwickler die Analysedauer bei der
Funkenanregung für Proben auf Eisenbasis auf nur fünf Sekunden gesenkt. Die Messgenauigkeit ist dabei nur leicht reduziert. Ist ein Stahl etwa mit 2.000 Milligramm Kohlenstoff pro Kilogramm legiert, beträgt die Präzision beim SPECTROTEST typischerweise 100 Milligramm. Ähnliche Präzisionswerte gelten für andere Elemente. „Damit lassen sich bei entsprechender Probenvorbereitung Materialverwechslungen auch über das Element Kohlenstoff sicher erkennen“, so Marcus Freit. „Das SPECTROTEST ist um ein Vielfaches genauer als die Kundenanforderungen.“