Drei konventionelle Wechselbrückenzüge durch zwei Lang-Lkw zu ersetzen ist der Ansatz einer Kooperation des Fahrzeugherstellers Fliegl/Triptis, des Mobilitäts- und Systempartners BPW/Wiehl sowie der Fachmagazine TRUCKER und VerkehrsRundschau/München. Die Vorteile einer solchen Kombination, die statt zwei bis zu drei sogenannte BDF-Wechselbrücken aufnehmen kann, liegen auf der Hand: Reduzierung von Transporten bei gleichzeitig enormer Kraftstoff- und damit CO2-Ersparnis. „Über die Vorteile des Lang-Lkw hinaus haben wir bei der Konzeption der neuen Kombination weitere Maßnahmen realisiert, die zu einer zusätzlichen Kraftstoffersparnis führen“, erläutert Fahrzeugbauer Helmut Fliegl. „Nach Analyse der in der Praxis nötigen Nutzlast haben wir uns für ein zweiachsiges Zugfahrzeug sowie einen ebenfalls zweiachsigen Sattelauflieger entschieden. Bei 40 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht realisieren wir mit insgesamt sechs Achsen noch immer niedrigere Achslasten als bei einem konventionellen 40-Tonner. Der Verzicht auf zwei zusätzliche Achsen bringt uns eine Verbrauchsreduktion von deutlich über 2,5 l/100, was unter anderem die VerkehrsRundschau in ihren Fahrzeugtests bereits bestätigt hat.“
Henrich Doll, Komplementär der Landauer Transport Gesellschaft (LTG) und als Praxispartner im Projekt involviert, erwartet neben der umwelttechnischen Vorteile enorme wirtschaftliche Vorteile durch die neue Kombination: „Wir kalkulieren im Tageseinsatz eines 3-Brücken-Zuges mit zusätzlichen Erlösen von rund 210 Euro, im Nachtsprung über längere Strecken mit etwa 375 Euro mehr Umsatz.“ Doll rechnet vor, dass die Mehrkosten eines 3-Brücken-Zuges mit Starrachs-Dolly bei maximal 40.000 Euro liegen. „Die Kombination hat sich also bei durchschnittlichen Mehrerlösen über 250 Arbeitstage/Jahr – selbst wenn wir einen Mehrverbrauch zugrunde legen, bereits nach weniger als einem Jahr amortisiert.“
„Bei der Konzeption der neuen Kombination war uns maximale Variabilität und die Kombiverkehrstauglichkeit wichtig“, erläutert Gerhard Grünig, Chefredakteur der VerkehrsRundschau. Eine Komponente der Kombination ist ein nach der demnächst umzusetzenden 9. Änderungsverordnung konzipierter Lang-Sattel mit 14,98 Meter Länge, der zwei BDF-Brücken aufnehmen kann. „Damit tragen wir dem Umstand Rechnung, dass immer weniger Fahrer einen Gliederzug rangieren können. Damit hat aber auch der Unternehmer, der die neue Kombination einsetzt, die Möglichkeit, sie als Sattelkombination für zwei Brücken oder als Lang-Lkw mit drei Wechselbehältern einzusetzen.“ Selbstredend sind die BDF-Brücken kombiverkehrstauglich. „Zudem haben alle bislang interessierten Spediteure bekundet, eine entsprechende Kombination nur im Hub-zu-Hub-Verkehr einzusetzen – eine Verlagerung von Transporten von der Schiene auf die Straße ist nicht zu befürchten.“
Entsprechend den Vorschriften für die Inbetriebnahme eines Lang-Lkw verfügt die neue Kombination über alle gesetzlich geforderten Assistenzsysteme. „Darüber hinaus haben wir unter anderem ein Telematiksystem von idem telematics verbaut“, ergänzt Ralf Merkelbach, Leiter Key Account Management Großflotten Europa bei BPW. „So haben Fahrer und Disponent jederzeit die relevanten Informationen aus dem Trailer und den Wechselbrücken im Blick. Außerdem verfügt der Sattelauflieger über eine BPW Nachlauflenkachse mit der elektrohydraulischen Zusatzlenkung Active Reverse Control, also eine automatische Rangierhilfe beim Rückwärtsfahren, um den Auflieger schnell und beschädigungsfrei unter die abgestellten Wechselbrücken anzudocken.“
Die Premiere hat der neue 3-Brücken-Zug am 4. Juni 2019 um 16.00 Uhr im Rahmen einer Pressekonferenz am Stand der Fliegl Fahrzeugtechnik auf der Messe transport logistc in München (Halle A6, Stand 309). Das Fahrzeug selbst steht auf dem Freigelände zwischen den Messehallen A5 und A6. Die Beteiligten laden zur gemeinsamen Pressekonferenz, stellen das Projekt im Detail vor und stehen für Fragen zur Verfügung.
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