Die diesjährige Internationale Pressekonferenz der S&T Unternehmensgruppe widmete sich dem rasanten Wandel auf den IT-Services Märkten und den damit einhergehenden Auswirkungen für Anbieter und Kunden. Über 30 Wirtschafts-, Finanz- und IT-Journalisten aus zwölf zentral- und osteuropäischen Ländern nahmen an der Konferenz in Wien teil und diskutierten mit dem Vorstand der S&T sowie mit den Gastrednern Eugen Schwab Chesaru, Partner & Managing Director PAC Central & Eastern Europe, sowie Artur Borowski, Channel Manager Central & Eastern Europe EMC², über die globalen und lokalen Trends und Entwicklungen der IT-Services-Branche. „Die Zukunft im IT-Services Markt gehört Gesamtanbietern wie S&T. Denn wer als Anbieter auch künftig noch wachsen will, muss nicht nur über Technologie-, Branchen- und Implementierungs-Know-how verfügen, sondern kombiniert damit das Thema Management- und Prozessberatung ausbauen“, erklärt Christian Rosner, CEO S&T.
Veränderte Kundenanforderungen
Die meisten großen und mittelständischen Unternehmen stehen im globalen Wettbewerb und messen immer konsequenter den Nutzen ihrer IT an deren Beitrag zur Wertschöpfung. In der Folge werden IT-Standardleistungen häufiger zugekauft oder ausgelagert, damit die interne IT-Abteilung ihre Kapazität in strategische Projekte stecken kann. Dies führt zu einer massiven Industrialisierung der IT und zu Anpassungen auf der Anbieterseite. Zudem zählt die Innovationskraft der Unternehmen zu den zentralen Wettbewerbskriterien. IT gehört zu den treibenden Innovationsfaktoren und beeinflusst damit Umsatz- und Unternehmensergebnisse. An Bedeutung gewinnen bereits jetzt und in verstärktem Maße in Zukunft, neben Produkt- und Dienstleistungs-Innovationen, erfolgversprechende Geschäftsprozess-Innovationen. „Für die Anbieter von IT-Dienstleistungen bedeutet das, dass wir unsere Kunden künftig noch viel stärker von unserer Prozess- und Managementberatungskompetenz überzeugen müssen“, erläutert Rosner. „Dazu kommt, dass die Kunden selbstverständlich auch erwarten, dass ihr IT-Partner Change-Prozesse optimal begleitet. Denn alle Unternehmen unterliegen permanenten Veränderungen. Um die damit einhergehenden Herausforderungen zu meistern wollen sie sich auf einen IT-Berater und –Partner verlassen, der Change-Management-Kompetenz hat.“ Nicht zuletzt setzen internationale Unternehmen voraus, dass sie die Services ihres IT-Partners in gleichbleibender Qualität an allen ihren Standorten in Anspruch nehmen können. Für IT-Anbieter heißt es daher, Global Delivery- und Sourcing- Modelle parat zu haben, die Mehrwert für die Kunden schaffen.
Marktkonsolidierung läuft
Die Veränderung der Kundenanforderungen und die Tatsache, dass immer mehr Unternehmen die Anzahl ihrer IT-Partner gering halten möchten, führt auf Seiten der IT-Anbieter zu einem zunehmend harten globalen Wettbewerb, vor allem zwischen IT-Consulting- und –Servicesanbietern, aber auch zwischen nationalen und regionalen Anbietern. Die Folge ist eine klare Marktkonsolidierung, aus der die Gewinner schon jetzt deutlich hervorgehen. Denn getrieben wird die Konsolidierung von den sog. „Value Growers“, also jenen Unternehmen, die bereits über eine kritische Größe verfügen, geographisch und im Serviceportfolio breit aufgestellt sind und neben IT-Beratung, Systemintegration, IT- und Business-Process-Outsourcing auch Strategie- und Managementberatung anbieten. Rosner: „Allein in den letzten fünf Jahren haben wir mehr als zehn Übernahmen durchgeführt, um unser Portfolio zu erweitern und unsere geographische Präsenz zu ergänzen. Wir bieten heute alle geforderten Leistungen aus einer Hand global an.“
Klar definierte Erfolgskriterien
Die Marktforschungsexperten der Lünendonk GmbH bezeichnen diese neue Art des IT-Gesamtanbieters als Business Innovation and Transformation Partner (BITP). Die Abgrenzung zu anderen Anbietern erfolgt durch zwei Kriterien. Erstens, BITP erwirtschaften mehr als 60 % ihres Umsatzes mit Beratung und Dienstleistungen. Rosner: „Genau das ist unser oberstes strategisches Ziel für 2010. Im ersten Halbjahr 2008 kamen bereits 52 % unseres Umsatzes aus unseren Beratungs- und Servicesprojekten.“ Zweitens entfallen von diesen Beratungs- und Servicesumsätzen jeweils mindestens 10 % auf folgende drei Leistungskategorien: Management- bzw. IT-Beratung, System-Realisierung bzw. -Integration sowie Betrieb von IT-Systemen (Outsourcing) im Auftrag des Kunden.
Ganzheitliche Lösungsansätze
Die Kunden, deren Ansprüche stetig steigen, erwarten von einem BITP-Gesamtanbieter vor allem Gesamtlösungskompetenz und ganzheitliche Lösungsansätze, Beratungskompetenz, Prozess- und Umsetzungskompetenz sowie Erfahrung und Technologie-Know-how. Sie wählen ihren IT-Berater daher aufgrund von fünf Kriterien aus: Branchenkompetenz, wirtschaftliche Stabilität, Managementkompetenz, Innovationskraft und Technikkompetenz. „Die meisten Kunden erwarten einfach von ihrem IT-Partner, dass dieser Strategiekonzepte in Geschäftsprozesse umsetzen kann und dass er umgekehrt bereits in die Strategiekonzeption Umsetzungsorientierung und -Verantwortung einfließen lässt. Wir punkten bereits seit Jahren mit unserer klaren Ausrichtung auf die Kundenwünsche“, ergänzt Rosner. „Ich bin überzeugt, die Zahl der Anbieter am Markt wird sich weiter reduzieren – nicht zuletzt, weil wir selbst mit weiteren Übernahmen unsere Rolle als Konsolidierer beibehalten und unsere Position als BITP konsequent ausbauen werden.“
IT-Services Markt wächst 2008 um 9,5%
Trotz der konjunkturellen Verlangsamung zeigt sich der IT-Services-Markt im laufenden Geschäftsjahr stark. Die Experten des IT-Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Gartner prognostizierten Ende Juli ein globales Marktwachstum von 9,5 % auf 819 Milliarden US Dollar. Der größte Teil davon, 256 Milliarden US Dollar wird für Consulting-, Entwicklungs- und Integrationsprojekte ausgegeben werden, gefolgt von IT-Management Projekten mit 220 Milliarden US Dollar und Process Management mit 121 Milliarden US Dollar. In Europa wird für das Geschäftsjahr 2008 ein Wachstum im IT-Services Markt von 5,3 % auf 211 Milliarden Euro erwartet.