Zahlen und Fakten, die ein Meilenstein auf dem Weg der Energiewende in Baden-Württemberg sind, bilanzierte Franz Untersteller MdL, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: „Erfolgreiche Projekte wie der Windpark Kohlenstraße zeigen uns, dass wir mit der politischen Unterstützung des Windenergieausbaus auf dem richtigen Weg sind. Denn neben ihrem Beitrag zur Energiewende machen niedrige Kosten und Preisstabilität die Windenergie für Produzenten und Versorger attraktiv – auch als Schutz gegen schwankende Ölpreise.
Die Windenergie ist trotz aller heutigen und künftigen Herausforderungen auf dem besten Wege, sich zu einer Erfolgsgeschichte zu entwickeln, hier im Landkreis Schwäbisch Hall ebenso wie in ganz Baden-Württemberg.“
Auch Hermann-Josef Pelgrim, Oberbürgermeister von Schwäbisch Hall und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke würdigte das Projekt als weithin sichtbares Zeichen dafür, dass die gesetzten Ziele ernst genommen werden. „Der Windpark Kohlenstraße stärkt uns in unserem Bekenntnis, die Energieversorgung in der Region vollständig auf regenerative Energieträger umzustellen“, so Pelgrim.
Begleitet von intensiven Diskussionen, Widerständen aber auch viel Zuspruch haben die Stadtwerke das Projekt in den letzten vier Jahren konsequent verfolgt. Auf das Ergebnis ist man stolz und auch zuversichtlich, dass diese Investition nicht nur einen erheblichen Beitrag zur Umweltentlastung leistet, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich wird. „Viele Beteiligte haben dazu beigetragen, den ambitionierten Terminplan einzuhalten. Nicht zuletzt haben uns auch die frühen politischen Signale zu dem Projekt ermutigt“, betont Gebhard Gentner, Geschäftsführer der Stadtwerke Schwäbisch Hall. Gentner ist gleichzeitig auch Geschäftsführer der neuen Stadtwerke-Tochter Windpark Kohlenstraße Verwaltungs-GmbH, in die das Projekt ausgegliedert wurde.
Errichtet wurden sieben Windenergieanlagen (WEA) vom Typ Vestas 126-3.3 mit einer Gesamthöhe von rund 200 m auf den Flächen der Evangelischen Landeskirche. Jede der Anlagen hat eine elektrische Leistung von 3,3 Megawatt. Die Nabenhöhe liegt auf 137 Meter, der Rotordurchmesser beträgt 126 Meter. Sie stehen auf der Anhöhe der Limpurger Berge entlang der Kohlenstraße auf den Gemarkungen der Gemeinden Michelbach/Bilz, Obersontheim und der Stadt Gaildorf.
Alle sieben WEA wurden im Zeitraum vom 13.11.15 bis 23.12.15 in Betrieb genommen und speisen seitdem Strom in das öffentliche Versorgungsnetz ein. Bis zum heutigen Tag wurden bereits mehr als 9 Mio. kWh erzeugt. Es wird mit einem jährlichen Windstromertrag von insgesamt etwa 46 Mio. kWh gerechnet. Die Strommenge entspricht in der Jahresbilanz etwa dem durchschnittlichen Stromverbrauch von 11.500 Haushalten. Mit diesen Anlagen lassen sich gegenüber dem noch von fossilen Energieträgern geprägten Erzeugungsmix in Deutschland jährlich mehr als 25.000 Tonnen CO2 einsparen.
An einer der sieben Windenergieanlagen konnten sich Bürgerinnen und Bürger beteiligen. Die Anteile wurden über die Bürgerwindpark Hohenlohe GmbH ausgegeben. Innerhalb von nur neun Wochen haben 66 Kommanditisten, vorwiegend aus den umliegenden Ortschaften, 1.551.000 Euro in die Bürgerwindenergieanlage investiert. Diese ging als erste Anlage des Windparks am Standort Michelbach 2 am 13. November 2015 planmäßig in Betrieb.