- Billiganbieter wieder auf Vergleichsportalen für Energie unterwegs
- Verträge mit Billiganbietern abzuschließen, birgt hohes Risiko für Verbraucher
Berechtigterweise stellen sich Verbraucher die Frage, wie manche Anbieter ihre Tarife weit günstiger anbieten können als beispielsweise die Stadtwerke. Das liegt daran, dass Billiganbieter ihre Energiemengen zu niedrigen Spotmarkt-Preisen, also sehr kurzfristig, einkaufen und ihre Tarife auf dieser Basis anbieten. Bewegt sich der Spotmarkt wieder auf einem (sehr) hohen Niveau, können sich Billiganbieter diese Preise nicht mehr leisten, weshalb sie entweder ihre Belieferung einstellen, ihre Preise massiv erhöhen oder insolvent gehen.
Stadtwerke hingegen beschaffen ihre Energiemengen langfristig auf den Terminmärkten. Das bedeutet zwar, dass die Tarife der Stadtwerke meist teurer sind, die Belieferung aber sicher ist. Hinzu kommt, dass Stadtwerke die Erfahrung und Kompetenz besitzen, flexibel und robust auf neue Situationen in der Energiebeschaffung zu reagieren. Dazu gehört unter anderem, dass Stadtwerke in der Lage sind, ihre Beschaffungsstrategie zum Nutzen ihrer Kunden zu optimieren.
Teure Ersatzversorgung
Gehen Billiganbieter Pleite oder ist der Vertrag zu Ende, dann fallen die Verbraucher automatisch für drei Monate in die Ersatzversorgung des Grundversorgers. Diese darf aufgrund einer neuen Rechtslage jetzt beschaffungsorientiert berechnet werden. Das bedeutet, wenn die Spotmarkt-Preise zum jeweiligen Zeitpunkt sehr hoch sind, werden diese drei Monate in der Ersatzversorgung für die Verbraucher sehr teuer. Ein Wechsel in die Grundversorgung ist in diesen Fällen erst nach drei Monaten möglich.