René Rüdiger, Projektleiter Geothermie bei den Stadtwerken Schwerin, erläutert: „In diesem Bauabschnitt verlegen wir neben der Soleleitung auch weitere Medien wie Lichtwellenleiter und Niederspannungskabel für das Geothermie-Projekt. Die Verlegung der Medienleitungen bei den Horizontalbohrungen erfolgt in Schutzrohren. Das größte hat einen Durchmesser von 45,5 Zentimetern. Um die Soleleitung vor frühzeitigen Korrosionsschäden durch die sehr salzhaltige Sole zu schützen, kommt ein spezieller Kunststoff zum Einsatz.“
Die Sole aus der Tiefe hat nach ihrer Förderung an die Erdoberfläche eine Temperatur von 56 Grad Celsius. Mit Hilfe eines Wärmetauschers wird die thermische Energie ausgekoppelt und anschließend durch vier Hochleistungs-Wärmepumpen auf 75 bis 80 Grad Celsius erhöht. In Abhängigkeit von der Außentemperatur wird die Wassertemperatur nur bei Bedarf noch einmal erhöht und anschließend in das Fernwärmenetz eingespeist. Nach Fertigstellung des Gesamtprojekts im kommenden Jahr werden etwa 15 Prozent des Fernwärmebedarfs der Landeshauptstadt durch die Nutzung der erneuerbaren Erdwärme abgedeckt. Der erste Probebetrieb ist zum Start der kommenden Heizsaison geplant. Zusammen mit der stadtwerkeeigenen Biogasanlage können zukünftig 20 Prozent der Fernwärme für die Landeshauptstadt aus regenerativen Quellen gewonnen werden.