In seinem Grußwort unterstrich Innen-Staatssekretär Wolfgang Schmülling die Notwendigkeit zum klimafreundlichen Umbau der Energiewirtschaft: „Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat sich verpflichtet, bis 2040 klimaneutral zu werden. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, müssen alle an einem Strang ziehen. Gerade im Wärme- und Energiesektor liegt noch einiges Potenzial für ein klimafreundliches Wirtschaften. Die Schweriner Stadtwerke gehen hier mit einem guten Beispiel voran.“
Rund 70 Millionen Euro haben die Stadtwerke Schwerin in die Modernisierung der beiden Heizkraftwerke investiert. Gemessen an den Gesamtinvestitionen wurde ein Auftragsvolumen von mehr als zehn Prozent, knapp 8 Millionen Euro, an Unternehmen in und um Schwerin vergeben. „In die umfangreichen Umbauarbeiten waren in vielen Bereichen regionale Firmen eingebunden. Ein toller Mehrwert für die Wirtschaft in der Region“, betonte Bernd Nottebaum, erster Stellvertreter des Schweriner Oberbürgermeisters während des Festaktes.
„Unsere wichtigste Aufgabe bleibt die sichere Versorgung, auch in Zeiten einer umfassenden Transformation des Energiesektors. Dafür sind wir dank modernster Technik gut aufgestellt: unsere umfassend modernisierten Heizkraftwerke gehören zu den effizientesten Anlagen weltweit und können anteilig mit Wasserstoff betrieben werden – eine sehr gute Ausgangslage auf unserem weiteren Weg der Energiewende,“ ergänzt Dr. Josef Wolf, Vorsitzender der Stadtwerke-Geschäftsführung. Im HKW Süd wurden unter anderem zwei neue Gasturbinen, neue Generatoren sowie ein zusätzlicher Heizkondensator verbaut. Auch im HKW Lankow arbeitet eine neue Gasturbine, Rauchgaskanal und Abhitzekessel wurden modernisiert und die Wasseraufbereitung erneuert. In beiden Anlagen wurde zudem eine zentrale Leittechnik installiert.
Das Heizkraftwerk in Süd wurde ab Anfang 2021 grundlegendend saniert, während das in Lankow im März 2023 für die Sanierungsarbeiten außer Betrieb ging. Die an kalten Tagen in Schwerin benötigte Wärmeleistung von bis zu 140 Megawatt deckten währenddessen die weiteren Anlagen der Stadtwerke ab: Heißwassererzeuger, Biogasanlage, Power-to-Heat-Anlage mit dem Wärmespeicher. Ein zusätzlicher Mietkessel diente ab September 2021 als Reserve – so war die Versorgung mit Wärme und Warmwasser zu jeder Zeit gewährleistet.
Die Zeit der komplexen Umbauarbeiten war geprägt durch Corona, den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die damit einhergehende Energiekrise. Dies führte unter anderem zu Engpässen in den Lieferketten und Schwierigkeiten im Personaleinsatz. „Es gab daher so einige ungeplante Herausforderungen zu meistern. Dennoch wurde ab Mitte November 2023 in Lankow und kurz darauf auch in Süd im Rahmen der Inbetriebnahme wieder Strom und Wärme produziert. Was für eine tolle Leistung, ein großes Dankeschön an das ganze Projektteam,“ schließt Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Josef Wolf sein Grußwort ab.