Der bodenschonende Bau der Dichtwand ist in zwei Abschnitte aufgeteilt. Momentan finden die ersten Bohrungen zum Zertrümmern von Altfundamenten und Verfüllen der entstandenen Bohrlöcher mit Kies statt. Sie reichen bis etwa 8 Meter in die Tiefe. Anschließend folgen die zweiten Bohrungen bis in eine Tiefe von etwa 19 Meter. Zeitgleich mit diesen Bohrungen wird Bentonit eingebracht und mit dem bereits verfüllten Kies vermischt. Ausgehärtet bilden diese bündig errichteten, unterirdischen Säulen dann die Dichtwand. Mit einer Gesamtfläche von mehr als 3.000 Quadratmetern wird sie die wesentlichen Schadstoffquellen dauerhaft vom Grundwasserstrom abschirmen.
Durch den Betrieb des Gaswerks von 1855 bis 1980 sind Boden und Grundwasser mit Schadstoffen belastet. Um diese Altlasten nicht nur zurückzuhalten, sondern auch zu mindern, wird fast zeitgleich mit der Dichtwand eine hochmoderne sogenannte „Pump-&-Treat-Anlage“ installiert. Über zwei rund 16 Meter tiefe Brunnen fördert sie das belastete Grundwasser und führt es gereinigt zurück in den ursprünglichen Kreislauf. Im Zusammenspiel mit einer langfristigen Monitoringmaßnahme werden so die Schadstoffbelastungen deutlich reduziert. Der Erfolg der Maßnahme wird über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren kontrolliert.
„Mit diesem Projekt zeigen wir, wie historische Altlasten mit modernen technischen und umweltschonenden Verfahren beseitigt werden können“, erläutert Dr. Josef Wolf, Vorsitzender der Stadtwerke-Geschäftsführung. „Auch, wenn es die Stadtwerke Schwerin damals noch nicht gab, übernehmen wir heute Verantwortung für einen zu unbedachten Umgang mit lange in der Umwelt verbleibenden Stoffen. Wir sorgen dafür, dass unser Grundwasser – eine der wertvollsten Ressourcen – nachhaltig geschützt wird. Dieses Projekt ist ein klares Bekenntnis zum Umweltschutz und zur Lebensqualität in Schwerin.“