Umweltminister Bernhard Stengele: „Wir brauchen solche Pilotprojekte auf kommunaler Ebene. So sammeln wir Erfahrungen mit Wasserstoff, auch im Nahverkehr. Und es ist gut, wenn wir bei Wasserstofftankstellen auch auf die Kompetenz von Thüringer Unternehmen zurückgreifen können.“
Ab Freitag sind die nagelneuen Busse der Firma Solaris dann im Einsatz und befördern Weimarer Bürger und Bürgerinnen emissionsfrei von A nach B. Für Oberbürgermeister Peter Kleine sind die Busse deswegen ein wichtiger Baustein für noch mehr Lebensqualität in Weimar: „Wir sind natürlich stolz darauf, dass in ganz Thüringen unsere Stadt die erste Kommune mit Wasserstoffbussen ist, und dankbar für die Förderung durch das Land. Diese ersten drei Wasserstoffbusse bessern die städtische Schadstoffbilanz auf und reduzieren auch noch die Lärmbelastung – damit sind sie ein besonderer Gewinn für Weimar und ein echter Aufbruch in eine mobile Zukunft.“
Das Projekt wurde von der Stadtwirtschaft Weimar in nur 19 Monaten realisiert – von der ersten Förderbescheidübergabe für Busse und Werkstatt im März 2022 und für die Tankstelle im Juni 2022 an gerechnet. „Dass wir in nur gut eineinhalb Jahren alles unter Dach und Fach gebracht haben, ist schon ein Riesenerfolg für uns und auch für alle Weimarer, die jetzt die neuen Busse nutzen können. Vor allem die schnelle Bauzeit hat gezeigt, dass wir Tempo machen können, wenn es um Klimaschutz geht: So haben wir mit dem Bau der Werkstatt erst im Juni 2023 und mit dem Bau der Tankstelle sogar erst im August 2023 begonnen. Ein tolles Ergebnis, das uns beim Thema Mobilitätswende in Weimar wieder ein gutes Stück voranbringt, und uns vor allem anspornt, unser Ziel weiter zu verfolgen: Denn wir wollen in den nächsten Jahren unseren Fuhrpark Schritt für Schritt auf Wasserstoffbusse umstellen“, erklärt Bernd Wagner dazu und ergänzt: „Da Weimar und die Kultur unmittelbar miteinander verbunden sind wie auch der Stadtverkehr Weimar zur Klassikerstadt gehört, erhalten alle Wasserstoffbusse Namen von Weimarer Persönlichkeiten. So sind ab Freitag Anna-Amalia, Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe in Weimar unterwegs.“
Die wichtigsten Informationen auf einen Blick
Kosten und Finanzierung
Die Gesamtkosten für das Wasserstoffprojekt betragen ungefähr 6 Millionen Euro. Das vom Freistaat Thüringen geförderte Projekt wurde durch Mittel der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.
Die Busse
Die Brennstoffzellen-Busse, vom Typ „Urbino 12 hydrogen“ des Herstellers Solaris bieten Platz für jeweils 80 Fahrgäste. Die 12 Meter langen barrierefreien Fahrzeuge, ausgestattet mit einer 70-Kilowatt-Brennstoffzelle sowie einer 30-kWh-Batterie, haben eine Reichweite von ca. 350 Kilometern. Durch den Einsatz der Wasserstoffbusse können über 180 Tonnen CO2 pro Jahr im Vergleich zu Dieselbussen eingespart werden.
Eigene Wasserstofftankstelle auf dem Betriebsgelände
Die passende Ladeinfrastruktur für die neuen Wasserstoffbusse wurde auf dem Betriebsgelände aufgebaut: gemeinsam mit dem Thüringer Spezialisten für Wasserstofftankstellen, MAXIMATOR Hydrogen GmbH, errichtete die Stadtwirtschaft Weimar in den vergangenen Monaten eine Wasserstofftankstelle. Die betriebseigene Zapfsäule sorgt für schnellen H2-Nachschub – ein Tankvorgang dauert max. 12 Minuten. Die Busse werden ausschließlich mit grünem Wasserstoff betankt.
Die Werkstatt
Für Service und Wartung der Busse gibt es auf dem Betriebsgelände der Stadtwirtschaft eine Wasserstoffwerkstatt für die notwendigen Wartungs- und Reparaturarbeiten an den modernen Fahrzeugen.
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