Die QLC-Technik (Quadruple Level Cell) erlaubt es im Vergleich zur Vorgänger-Variante TLC (Triple Level Cell) vier statt drei Bits in einer einzigen NAND-Zelle zu speichern. Dadurch lassen sich bei gleichem Platzbedarf erheblich mehr Daten unterbringen. Micron hat nun als erster Hersteller die junge Technik für Enterprise-Anwendungen zur Serienqualität reifen lassen. Die hochkapazitiven Modelle der Produktfamilie 5210 ION sind im Lesen mit 540 MB/s so schnell wie vergleichbare Modelle aus den anderen Serien, bieten aber 33 Prozent mehr Kapazität. Dem entsprechend günstig sind auch die anvisierten Starline-Preise der Enterprise-SATA-SSDs:
Micron 5210 ION (in drei Kapazitäten)
1,92 Terabyte 410 Euro
3,84 Terabyte 790 Euro
7,68 Terabyte 1.425 Euro
Prinzip bedingt sollten QLC-SSDs allerdings vorwiegend für Lese-Zugriffe verwendet werden. Der Grund: Wenn man ein Bit in der Speicherzelle ändert, müssen auch die anderen drei neu geschrieben werden. Micron hat für diesen Fall jedoch schon Konzepte entworfen, um die neuen SSD-Modelle passgenau einzusetzen.
Im Verbund mit SSDs der Schwesterbaureihen wie etwa der 5200 PRO lässt sich das Manko der QLC-SSDs leicht ausbügeln: Die 5200 PRO übernimmt dabei die Schreibarbeit und auf die neue 5210 ION speichert das System wichtige Daten, die grundsätzlich nicht oder nur selten erneuert werden müssen. Bei entsprechender Installation ist auch eine Kombination mit schnellem Arbeitsspeicher für die sich häufig ändernden Datenbestände möglich. Denkbar wäre für zukünftige Anwendungen auch eine Konfiguration als WORM-Medium (Write Once Read Many), da sie sich durch ihren internen Aufbau hervorragend dafür eignen würden.
Weitere Einsatzbereiche wären: Echtzeit-Analytik, künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Deep-Learning, Business Intelligence, Entscheidungsunterstützungssysteme, aktive Archive, große Block- und Objektspeicher, vSAN-Leistungsklassen, Content-Delivery-Netzwerke, NoSQL-Datenbanken oder Benutzerauthentifizierung.