98 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit aus ihren Ideen in nur 12 Wochen ausgereifte Businesspläne zu machen und so die erfolgreiche Gründung des eigenen Unternehmens vorzubereiten. Nachdem die Teilnehmer in den ersten sechs Wochen des zweistufigen Wettbewerbs einen Basis-Businessplan erstellt hatten, stand in den zweiten sechs Wochen die Vertiefung und Komplettierung des Geschäftsplans auf der Tagesordnung. Begleitet wurden die Jungunternehmer bei der Arbeit am Wettbewerbsbeitrag von ehrenamtlich tätigen Mentoren und Spezialisten des Expertennetzwerkes der Startbahn Ruhr. Seminare und Workshops vermittelten zusätzliche Kompetenz und sorgten so dafür, dass Businesspläne höchster Qualität entstehen konnten.
"Businessplan Wettbewerbe sorgen für stabilere Gründungen und schaffen damit sichere Arbeitsplätze für die Zukunft" erklärt Dr. Ute Günther, Geschäftsführerin der den Wettbewerb ausrichtenden Startbahn MedEcon Ruhr GmbH das Ziel des Wettbewerbs. Wie aus Ideen mit Hilfe der Startbahn Ruhr Unternehmen werden beweisen nicht nur die Unternehmen, die von den Gutachtern zur Teilnahme am dreitägigen Intensivseminar und der anschließenden Präsentation vor der Jury nominiert wurden. Elf Teams die Chance, der Jury ihren Businessplan zu präsentieren und 30.000 Euro, 15.000 Euro oder 5.000 Euro für die Unternehmensgründung zu gewinnen. Doch auch auf den weiteren Plätzen sind spannende und innovative Ideen mit glänzenden Zukunftsperspektiven zu finden.
Für den besten medizinwirtschaftlichen Businessplan wurde das das Team "ILIAS-medical" ausgezeichnet. Mit der Idee zur Entwicklung mobiler Membranoxygenationssysteme zur ambulanten Therapie von schweren Lungenschäden direkt am Unfallort überzeugte das fünfköpfige Aachener Team um Andreas Strauß zuvor schon das Gutachtergremium. Nach Fertigstellung könnte das mobile System allein in Deutschland pro Jahr mehrere hundert Leben retten. Da die Aachener mit der gleichen Geschäftsidee schon bei anderen Businessplan Wettbewerben erfolgreich waren, erfolgt ihre Teilnahme "außer Konkurrenz" und gemäß Teilnahmebedingungen der Startbahn MedEcon Ruhr GmbH ohne die Möglichkeit ein Preisgeld zu gewinnen.
Dr.-Ing. Lars Meinecke und die vom ihm gegründete sens-A-motion GmbH aus Aachen bieten medizintechnische Produkte und Dienstleistungen für Diagnose, Rehabilitation und Prävention unterschiedlicher Bewegungsstörungen an. Ärzte und Physiotherapeuten werden damit auf einfache und zeitsparende Weise bei einer zuverlässigeren Diagnose und nachhaltigen Therapie unterstützt. Mit seinem Businessplan überzeugte Meinecke die Jury und wurde mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Da der erste Platz außer Konkurrenz vergeben wird, darf sich Meinecke auf ein Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro freuen.
Mit dem dritten Platz und 15.000 Euro zueichnete die Jury Dr. Kai U. Markus von "Vimecon" aus Alsdorf aus. Der von Vimecon entwickelte neue, laserbasierte Katheters für die Heilung des Vorhofflimmerns ist eine Alternative zur medikamentösen Behandlung und setzt auf ein jährliches Marktpotential von mehreren Milliarden Euro. Eine Medikamenteneinnahme mit all ihren Komplikationen und Unannehmlichkeiten ist so in Zukunft nicht mehr notwendig.
Apotheker Detlef Steinweg setzt auf die patientenindividuelle Versorgung mit Arzneimitteln. Das Konzept des Castropers bietet Apotheken in Zukunft die Möglichkeit die Patienten günstiger und besser mit den von diesen benötigten Medikamenten auszustatten und so die Kosten für Medikamente zu reduzieren. Mit der Idee, die in Zukunft große Mengen Medikamenten-Müll sparen kann, erreichte Steinweg den vierten Platz und damit ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro.
Die Entscheidung über die Vergabe der Preisgelder wurde zur Hälfte durch die Punktewertung der Fachgutachter und zur anderen Hälfte direkt durch die Jurymitglieder getroffen. Mit den Professoren Jöckel und Sabin, Dr. Michael Brandkamp vom Hightech Gründerfonds, Karl-Uwe Bütof von Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie, Helmut an de Meulen von der Materna GmbH und PWC-Vorstandsmitglied Peter Albrecht war die Jury des Businessplan Wettbewerbs nicht nur mit medizinischen und wirtschaftlichen Experten, sondern auch mit erfolgreichen Unternehmern besetzt.
Doch auch die anderen von den Gutachtern nominierten Unternehmenskonzepte haben immenses Potential für die Zukunft. Erfolgreiche Unternehmen mit dem Potential Jahr für Jahr weitere Arbeitsplätze zu schaffen verlassen nun den Businessplan Wettbewerb und machen sich auf ihre Märkte zu erobern. Die Nominierten:
Aus Wuppertal und Darmstadt kommen die Mitglieder des Teams "TamSonic". Dr. Somakanthan Somalingam und sein Team arbeiten an der Entwicklung laserbasierter Ultraschallgeräte zur medizinischen Diagnostik. Dadurch wird neben der konventionellen Ultraschalldiagnostik auch eine Schnittbilddarstellung - die so genannte Tomographie - ermöglicht. Das Verfahren wird in Zukunft zum Beispiel die Mammographie ersetzen und die Früherkennung bösartiger Krankheiten vereinfachen und verbessern.
Auch fernab großer Krankenhäuser und breitbandiger Datenleitungen macht die Entwicklung von Michael Kroll und seinem Team MobileMed Consult aus Mülheim das Leben sicherer. Mit Hilfe modernster Bildkompressionsverfahren und interaktiver Streamingprotokolle wird für Radiologen auch über schmalbandige Telefon- und Datenleitungen der Zugriff auf Patientenbilder möglich. In Notfällen kann so auch in ländlichen Regionen in Minuten eine qualifizierte Meinung eingeholt werden.
Aus Bochum und Moers stammt das Team "stapeline" um Werner Boxbücher mit der Idee, ein Generikunternehmen der Medizintechnik zu gründen. Das Unternehmen soll erfolgreiche Medizinprodukte, deren Patentschutz ausgelaufen ist, nachbauen und zu günstigen Konditionen anbieten. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen die Produkte weiter und sorgt so für Innovationen. So profitieren die Patienten gleich zweifach: die Kosten sinken, die Qualität der Versorgung steigt.
Zu den medizinwirtschaftlichen Gründungsideen gehört die digomed: medical IT solutions GmbH aus Bochum. Dirk Godde und seine beiden Teamkollegen setzen auf innovative IT-Lösungen für den medizinischen Bereich. Mittels eines mobilen Visitenwagens können durch die Erfassung der Patientendaten während der Visite beachtliche Verwaltungskosten eingespart werden. Ein zusätzlich entwickelter Patiententisch, der digodesk, hilft durch spezielle Lernsoftware z.B. Schlaganfallpatienten bei den Reha-Maßnahmen.
Aus dem Bereich Medizintechnik stammt der prämierte Beitrag des Rödinghauseners Andreas Sentker. Gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Siegert vom Prosper-Hospital hat der Hörgerätefachmann ein neues teilimplantierbares Hörgerät entwickelt. In seinem Businessplan beschreibt Sentker neben der Entwicklung des Geräts auch den künftigen Vertrieb des innovativen Geräts. Bis Ende 2006 ist eine wissenschaftliche Studie, die den Erfolg nachweist, abgeschlossen.
Karlheinz Rubin und das Team "PGS Pflege- und Gesundheitsservice" aus Herrenberg überzeugten die Gutachter mit ihrem Konzept für einen Intensivpflegedienst für Patienten, die künstlicher Beatmung bedürfen. Im Netzwerk mit einem Therapiezentrum, einem großen Sanitätshaus, einem medizintechnischen Unternehmen und Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft versorgt das Unternehmen seine Patienten auf einem höheren Niveau.
Nominiert wurden Chemikerin Dr. Katrin Hallensleben und ihr Team aus Ärzten und Naturwissenschaftlern aus Hannover für die Entwicklung einer Software zur Automatisierung von Prozessen in Laboren. Die Entwicklung aus der Praxis hilft Laboren unabhängig von deren Automatisierungsgrad bei der Verbesserung von Arbeitsabläufen.
Die Mitglieder der Jury zeigten sich beeindruckt vom kreativen und inhaltlichen Potential der Teilnehmer. Auch Jurymitglied Karl-Uwe Bütof, Leiter der Abteilung Branchen- und Industriepolitik, Außenwirtschaft des Ministeriums für Wirtschaft, Mittelstand und Energie war beeindruckt: "Die Ergebnisse zeigen, dass der Businessplan Wettbewerb der Medizinwirtschaft des Ruhrgebiets einen starken Auftrieb gibt.".
8 % aller Teams arbeiteten im Wettbewerb an Entwicklungen im Bereich Life Sciences. Ebenfalls überwiegend zum Hightech-Bereich gehören die mit Hilfe des Wettbewerbs entwickelten Medizinprodukte (20%) und IT-gestützte Organisations- und Kommunikationseinrichtungen für Gesundheitseinrichtungen und Patienten (20%). Mit 16% folgt die Entwicklung von Ausrüstungen, Dienstleistungen und Gewerken für Krankenhäuser und andere Einrichtungen des Gesundheitswesens. Wichtigstes Arbeitsfeld (29%) der Teilnehmer sind Dienstleistungen, die sich unmittelbar an den Endkunden richten.
Einen Sonderpreis für Dienstleistungen in der Gesundheitswirtschaft hat die Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft ausgelobt. Die Jury zeichnete Dr. Gabriele Heitner aus Steffenberg mit dem Essener Gründerpreises aus. Heitner überzeugte die Jury mit ihrem Konzept zur Beratung und zum Projektmanagement für kleine und mittelständische Unternehmen. Das maßgeschneiderte Konzept unterstützt diese bei der Produktneuentwicklung und sorgt für eine reibungslose und termingerechte Markteinführung des Produktes.
Während für die Teilnehmer des Wettbewerbs nun die Umsetzung ihrer Businesspläne und die Gründung der Unternehmen ansteht, geht die Startbahn MedEcon Ruhr GmbH in die nächste Runde. Ab 1. März 2007 lädt Startbahn Ruhr, der Businessplan Wettbewerb Medizinwirtschaft, interessierte Neugründer sowie Unternehmen bis zum ersten Jahr ihres Bestehens ein, ihre Idee aus der Medizinwirtschaft weiterzuentwickeln und wertvolle Preise zu gewinnen.
"Als Branchenwettbewerb verfügen wir über ein ganz besonderes Know-How in der Medizinwirtschaft. Wir freuen uns, wenn viele Gründerinnen und Gründer diese Chance nutzen und am Businessplan Wettbewerb Medizinwirtschaft teilnehmen. Ab sofort ist die kostenfreie Anmeldung zum nächsten Wettbewerb über unsere Website möglich. Eine Chance, die kein Gründer aus der Medizinwirtschaft verpassen sollte" beschreibt Dr. Roland Kirchhof, Geschäftsführer der Startbahn MedEcon Ruhr GmbH, seine Empfehlung an Menschen mit Ideen überall im Land. Informationen: www.startbahn-ruhr.de