Dass es an IT-Spezialisten mangelt, ist bekannt. Hat sich die Situation in der Branche weiter verschärft oder vielleicht doch etwas entspannt?
Katrin Richter: IT-Fachkräfte sind begehrter denn je. Zahlreiche große, aber auch kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland können offene Stellen nicht besetzen. Einer Untersuchung des Digitalverbandes Bitkom zufolge erhöhte sich die Zahl der freien Stellen für Informatiker oder andere Berufe der Informations- und Kommunikationstechnik (ITK) 2021 im Vergleich zum Vorjahr um fast 43 Prozent auf 137.000.
Auch die Zahl der in der IT Beschäftigten steigt weiter rasant an, oder?
Richtig. Das geht auf jeden Fall aus der Auswertung der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) durch das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Für die Studie, die das Handelsblatt veröffentlichte, hat das IW untersucht, wie sich die Anzahl der Software-Spezialisten in Deutschland binnen zehn Jahren zwischen 2012 und 2022 entwickelt hat. Gab es vor zehn Jahren 367.000 Beschäftigte in der IT-Branche, sind es im vergangenen Jahr knapp 975.000 gewesen – ein Plus von 60 Prozent!
Was sind die Gründe für den Riesenbedarf?
Ein Hauptgrund liegt sicherlich darin, dass "immer mehr Unternehmen versuchen, datengetriebene Geschäftsmodelle umzusetzen, die zunehmend zu einem wettbewerbsentscheidenden Faktor werden“. Das sagt jedenfalls Studienautorin Christina Anger. Die Firmen suchen deshalb händeringend nach Software-Experten für die Arbeit mit Daten.
Was können Unternehmen tun – außer noch mehr teure Software-Entwickler einzustellen oder die Dienste externer Profis zu nutzen?
Meist machen auch sogenannte Citizen Developer einen ausgezeichneten Job – technisch versierte Mitarbeiter in den Unternehmen, die softwarebasierte Anwendungen für ihren jeweiligen Fachbereich erstellen. Sie verfügen im Gegensatz zu professionellen Software-Entwicklern über keine speziellen IT- oder Programmierkenntnisse. Sie kennen sich aber z.B. bestens mit MS Excel aus und betreiben oft Lösungen unabhängig von der IT-Abteilung. Und sie sind vom Fach, müssen sich nicht erst in die Aufgaben der jeweiligen Fachabteilung einarbeiten und mit den Problemen vertraut machen wie z.B. externe IT-Spezialisten. Sie arbeiten fast immer unabhängig von der überlasteten IT-Abteilung.
Welche Software-Technologien sind denn geeignet für diese Citizen Developper?Besonders gut geeignet ist No-Code-Software wie die IT-Technologie G2.
Warum?
Um damit zu arbeiten, muss man nicht programmieren können. Excel-Kenntnisse reichen aus. Trotzdem lassen sich sämtliche betriebsrelevanten Unternehmensdaten verwalten. Die Fachanwender arbeiten mit Formularen und geben dort die Geschäftslogik ein – wie bei Excel. Doch im Gegensatz zu MS-Office-Lösungen liegen die Daten auf einem zentralen Datenbankserver.
Lässt sich denn die No-Code-Lösung G2 von den Fachanwendern selbst an die Gegebenheiten im Unternehmen anpassen?
Ja, das ist das Schöne daran. Die Mitarbeiter verwalten ihre Lösungen selbstständig und entwickeln sie weiter – passgenauer als mit einer Branchenlösung, umfassender als mit Excel. Bei herkömmlichen Branchenlösungen müssen die raren externen IT-Experten die Software an die Gegebenheiten in der Firma anpassen. Nicht nur einmal, sondern immer wieder. Auf diese Weise kann Firmenwissen das Unternehmen verlassen. Das ist bei G2 ausgeschlossen. Die Lösung kann stets in mehreren Schritten eingeführt werden. Begonnen wird immer mit dem dringendsten Problem. Am Ende entsteht eine ganzheitliche Lösung.
Wie nutzt man denn G2 in der Praxis?
Zum Verständnis – die Software-Technologie G2 ist in der Lage, beliebig komplexe Prozesse in einer Firma (ERP, CRM, DMS etc.) einheitlich und übersichtlich abzubilden. Auf ihrer Basis sind inzwischen ausgereifte Lösungen entstanden – z.B. eine umfassende Projektverwaltungs-Software. Die G2-Projektverwaltung vereint die wichtigsten fünf Komponenten in einer Lösung – die Eigenleistungen, die Fremdleistungen, die Kaufteile, die Abnahme und ein Ticketsystem. Sie ermöglicht zudem, die Projekte nicht nur übersichtlich zu verwalten, sondern auch darin zu recherchieren. Die Daten können beliebig gruppiert und Kennziffern wie Mittelwert, Minimum- und Maximumwert berechnet werden.