Das von der EU vorgegebene Elektroschrott-Sammelziel von 45 Prozent hat Deutschland in 2018 knapp verfehlt. Erst kürzlich gab das Umweltbundesamt die Quote von 43,1 Prozent (Link) bekannt und verwies zeitgleich auf die deutlich höhere Quote von 65 % für 2019. Damit diese Vorgaben erreicht werden können, müssen auch die Verbraucher genauer über die korrekte Entsorgung von Elektro-Altgeräten informiert werden. Um sich einen Überblick zum aktuellen Wissenstand in der deutschen Bevölkerung verschaffen zu können, hat die stiftung elektro-altgeräte register eine bundesweite und repräsentative Grundlagenstudie in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse nun vorliegen.
Die Studie „Wie tickt E-Schrott-Deutschland?“ (Download E-Paper) gibt interessante Einblicke über den Wissensstand sowie das Verhalten der Deutschen rund um das Thema E-Schrottentsorgung und an welchen Stellen noch gedreht werden muss. Die Ergebnisse können in vier Kernaussagen gefasst werden:
- Viele Verbraucher glauben zu wissen, wie die richtige Entsorgung geht, liegen aber damit oft falsch. So ist z.B. vielen nicht bewusst, dass auch Online-Händler Kleingeräte zurücknehmen müssen, gleich, ob man sie dort gekauft hat oder ob man etwas Neues kauft. Außerdem fehlt dem Konsumenten oft der genaue Überblick, welche Gegengstände zu den Elektrogeräten zählen und somit nicht in den Hasumüll gehören.
- Es herrscht kaum Verhaltensdruck – die falsche Entsorgung gehört zur gängigen Praxis. Dabei ist entscheidend, dass das Erfolgserlebnis, schlussendlich alles richtig zu machen, recht schwer zu erreichen ist.
- Wer weiß, wie die richtige Entsorgung geht, wendet dieses Wissen auch regelmäßig an. Daher ist der Aufbau von Wissen bzw. Abbau von Falschwissen entscheidend für die Reduktion von Fehlwürfen.
- Wissensaufbau und Convenience helfen langfristig, legale Entsorgungswege zu stärken. So müssen für mehr korrekte Entsorgungen die Menschen für die Thematik sensibilisiert und es muss entsprechendes Wissen vermittelt werden. Auf pragmatischer Ebene werden Hilfsmittel und niedrigschwellige Angebote gewünscht.