Der Markt für Bluetooth wächst in rasantem Tempo weiter. Im Jahre 2005 wurden ca. 320 Mio Geräte ausgeliefert, für 2006 werden bereits Stückzahlen von 500 Mio erwartet.
Die Technologie, hinter der Branchengrößen wie Agere, Apple, Sony-Ericsson, IBM, Intel, Microsoft, Motorola und Toshiba stehen, und die seit Ende der 90' Jahre kontinuierlich weiterentwickelt wird, kann mit Eigenschaften aufwarten, die sie für eine nahezu unendliche Anzahl von Anwendungen interessant macht.
Zu diesen Eigenschaften gehören unter anderem die Unterstützung mehrerer paralleler, voneinander unabhängiger Verbindungen sowohl in Stern-, als auch in Cluster-Network Topologie, sichere Authentisierungs- und Verschlüsselungsmechanismen mit bis zu 128Bit Schlüssellänge, hoher Integrationsdichte der Hardware, sowie ausgefeilte Energiespartechniken, die lange Standzeiten im täglichen Einsatz erlauben.
Ein schneller, aber rigider Test- und Zulassungsprozess, die sogenannte "Qualification", sorgt zudem dafür, dass auch Geräte unterschiedlicher Generationen oder Hersteller problemlos miteinander kommunizieren.
Was bis jetzt einem breiteren Einsatz von Bluetooth im Medizinbereich entgegenstand war der Umstand, dass diese Technologie zwar einen weltweit akzeptierten und sicheren Standard zur drahtlosen Datenkommunikation zur Verfügung stellt, es aber für medizinspezifische Anwendungen keine weitergehende Spezifikation gab, auf deren Basis die Interoperabilität verschiedener Geräte auf Applikationsebene sichergestellt werden konnte.
Diese jeweils anwendungsbezogenen Spezifikationen, die sogenannten „Profile“, sind ein weiterer Grund für die wachsende Beliebtheit dieser Technologie, da sie den Herstellern eine schnelle und einfache Integration in eigene Gerätedesigns ermöglichen.
Nachdem bereits Profile für diverse Anwendungsgebiete wie Computerperipherie (HID), Stereo Audio (A2DP) oder seriellen Kabelersatz (SPP) definiert wurden, wendet sich die Bluetooth SIG, der Industrieverband der Bluetooth-Hersteller und –Nutzer, nun auch der Medizintechnik zu.
Zum Zweck der Evaluierung der Einsatzmöglichkeiten von Bluetooth in der Medizintechnik wurde im Januar diesen Jahres die "Medical device study groop" (MED) gegründet.
Durch die Arbeit dieser Gruppe, in der auch die Stollmann E+V GmbH von Anfang an Mitglied war, konnte aufgezeigt werden, dass der Einsatz von Bluetooth im Medizin- und Fitness-Bereich sowohl für die Hersteller als auch für die Anwender Vorteile bringen wird.
Dies gilt insbesondere für Geräte, bei denen das Wegfallen von Kabeln zwischen den Geräten dem Anwender die Bewegungsfreiheit zurückgeben und gleichzeitig die Fehleranfälligkeit signifikant herabgesetzt werden kann.
Aus diesem Grunde gab das "Board of Directors" als höchstes Gremium der Bluetooth SIG am 22. Mai 2006 die Gründung einer "Medical Devices Working Group" (MED-WG) bekannt, die den Auftrag hat, die Spezifikation eines Bluetooth Profils für den Einsatz in der Medizintechnik zu entwickeln. Stollmann ist als aktives Mitglied der Bluetooth Community Teil dieser Working Group und wird dort darauf hinarbeiten, dass ein Höchstmaß an Funktionalität sowie die einfache Integration in bereits bestehende Gerätedesigns ermöglicht wird. Zu diesem Zweck sucht Stollmann zur Zeit den Kontakt mit Produzenten des deutschen Fitness- und Medizingerätemarktes, um durch eine Zusammenarbeit sicherzustellen, dass die dort bestehenden Anforderungen in den Standardisierungsprozess mit einfließen (Kontakt: E-Mail: info@stollmann.de, Tel.: 040-89088-0).
Das Ziel ist es, durch die einfache Integration eines vollständig qualifizierten Bluetooth-Moduls, wie z.B. das BlueMod+P25 in bestehende Medizingeräte, diese Geräte "Bluetooth Ready" und somit zukunftssicher zu machen. Durch den Einsatz eines solchen, bereits qualifizierten Moduls, ist eine kurze "time to market" möglich. Die Bluetooth-Technologie wird im Fitness und Medizinbereich eine neue Gerätegeneration entstehen lassen, die dem Nutzer die "befreiende" Wirkung der kabellosen Datenübertragung erfahren läßt.