Lösen und bewegen. Mit Begeisterung.
Suma fertigt seit 1957 Rührwerke und neuerdings auch Pumpen. Die Produkte kommen überall dort zur Anwendung, wo Reststoffe weiterverwertet werden: wenn Biogas produziert, Abwasser aufbereitet und geklärt oder Gülle zum Düngen des Ackers verwendet wird. Das Unternehmen produziert nahezu 100 % am Standort in Sulzberg. Die Produkte werden in über 60 Ländern weltweit erfolgreich vertrieben. So erfolgreich, dass die bestehenden Produktionsräume aus allen Nähten geplatzt sind und eine Lösung gefunden werden musste: eine neue Produktionshalle.
Neue Halle, neue Möglichkeiten
Der Schutz von Umwelt und Klima ist der Inhaberfamilie Thürwächter eine Herzensangelegenheit und tief verankert in der Firmenphilosophie. Eine größtmöglich ökologische Verträglichkeit war daher maßgebend für die Konzeption des neuen Firmengebäudes. Der Startschuss für den Bau fiel 2019. Dabei war von Beginn an klar, dass der Bau auf dem bestehenden Gelände erfolgen soll; nicht nur ein Bekenntnis zum Standort Sulzberg, sondern auch eines zu seinen Beschäftigten. Geschäftsführer Paul Thürwächter wollte verhindern, dass Mitarbeiter aufgrund eines Standortwechsels das Unternehmen verlassen. Seine Rechnung ging auf. Der Bau steht, alle Mitarbeiter sind geblieben. Der Bau im nahegelegenen Industriegebiet wäre die günstigere Alternative gewesen. Die Bauherren entschieden sich aber gegen weiteren Flächenverbrauch und -versiegelung. Die neue Halle ist ein moderner Pfahlbau, der aufgrund seiner Konstruktion im Untergeschoss zahlreiche überdachte Parkplätze schafft. Das Gebäude bietet Platz für die Montage der Stabrührwerke, Büro- und Besprechungsräume sowie die Kantine.
Der Neubau verfolgt ein nachhaltiges Energiekonzept. Erdwärme heizt den Neubau und ein Nachbargebäude. Große Fensterfronten in Halle und Büros liefern ausreichend Tageslicht, um den Bedarf an Kunstlicht zu verringern. Auf dem Dach wurden weitere Solarmodule installiert, die die bereits bestehende Photovoltaikanlage um weitere 200 kWp auf insgesamt über 500 kWp erweitern. Die Anlage liefert Strom für Gebäude, Produktionsmaschinen und den Fuhrpark. Ein Gewerbespeicher mit einer Speicherkapazität von 286 kWh und eine eigene Trafostation fangen tageszeitliche Schwankungen bei der Stromproduktion auf.
Treffpunkt für die 120 Mitarbeiter ist die Kantine. Viel Holz strahlt Wärme aus und lädt in den Pausen zum Verweilen ein. Das Essen kommt von einem lokalen Caterer, der nur regionale und saisonal verfügbare Zutaten verarbeitet. Getränke kommen aus Wasserspendern. Plastikfrei lautet auch hier die Devise.
Mit dem Bau der neuen Halle kommt Suma dem Ziel der Klimaneutralität ein großes Stück näher.
Hier bewegt sich was – und zwar elektrisch
Auch das Mobilitätskonzept von Suma reiht sich nahtlos in den gesamtheitlichen Ansatz zum Schutz der Umwelt ein. Knapp die Hälfte der Belegschaft fährt emissionsfrei. Der Rührtechnikhersteller stellt seinen Mitarbeitern E-Autos für den Weg zur Arbeit und private Fahrten zur Verfügung. „Wir wollen damit ein Zeichen setzen. E-Mobilität ist die Mobilität der Zukunft. Unternehmerisch handeln bedeutet ja, zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen. Selbst wenn der finanzielle Nutzen nicht unmittelbar gegeben ist,“ erklärt Paul Thürwächter die Entscheidung für die Investition in die E-Smarts. Die Nachfrage ist groß. Bis Sommer sollen weitere 7 E-Autos für Mitarbeiter angeschafft werden. Auf dem Firmenparkplatz laden die Mitarbeiter die aktuell 55 E-Autos kostenfrei mit Solarstrom, den die eigene Photovoltaikanlage produziert. Insgesamt stehen 36 Ladestationen zur Verfügung. Strom aus regenerativer Energie macht aus der E-Mobilität ein schlüssiges Gesamtkonzept.
Inhaber und Senator in Personalunion
Suma hat durch seine vielen Maßnahmen zum Umweltschutz über die Grenzen des Allgäus hinaus den Ruf eines innovativen, nachhaltigen Rührwerkherstellers erlangt. So wurde Paul Thürwächter jüngst für seinen Pioniergeist in den Senat der Wirtschaft Deutschland berufen.
Zwei Generationen, eine Vision
Seit kurzem ist das Unternehmen nach der international anerkannten Norm für Umweltmanagement (DIN ISO 14001) zertifiziert. Dieses bietet einen systematischen Ansatz und optimiert interne, umweltrelevante Prozesse. Es zeigt sich also einmal mehr: Stillstand ist keine Option bei Suma, wenn es um den Schutz der Umwelt geht.
Innovation ist stets der Treiber für neue Ansätze. Dass dieser Innovationsgeist eines Tages abhandenkommt, ist unwahrscheinlich.
Die nächste Generation steht mit Tochter Lena Thürwächter bereits in den Startlöchern und auch sie hat noch so einiges vor für den Erhalt einer lebenswerten Zukunft.