Diesen Erlös erzielte Susen mit dem Verkauf ungenutzter „stiller“ Software, die bei vielen Anwendern in Schubladen und Schränken gelegen hatte. Gespendet wurde vor allem von Privatleuten, aber auch einige kleine und mittelständische Unternehmen hatten sich an der Aktion beteiligt.
Das Spendengeld werde sich „gut entwickeln“, versicherte Marie-Therese Leopold, Leiterin des Bereichs Unternehmenskooperationen und Großspender bei der Welthungerhilfe und erklärte: „Wir kümmern uns um diejenigen, die keine vollen Taschen, sondern leere Mägen haben. Oberstes Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe.“ Genau dieses Prinzip hatte Axel Susen beeindruckt und ihn bewogen, den Erlös der Aktion „Software gegen Hunger“ der Welthungerhilfe zu spenden.
Der Aachener Unternehmer wollte etwas initiieren, das einerseits den Hunger in der Welt zu lindern hilft und andererseits technikorientierten Menschen eine einfache Möglichkeit bietet, etwas Gutes zu tun. Viele Unternehmen und Privatleute brauchen ihre Software nicht mehr, weil sie bereits abgeschrieben oder durch neuere Versionen ersetzt ist. Susen entwickelte die Idee, sie aufzufordern, ihre alten Lizenzen zu spenden. Er sammelte die Softwarelizenzen, katalogisierte sie und suchte Käufer dafür. Der Erlös der Aktion betrug 4000 Euro, die er der Welthungerhilfe überwies.
Aus Erfahrung weiß Susen, dass es immer Interessenten gibt, die neuwertige „gebrauchte“ Software zum günstigen Preis erwerben wollen. „Software ist wie Gold: Sie nutzt durch Gebrauch nicht ab und verliert auch nicht an Wert“, erklärt Susen. Nicht jeder brauche immer die neueste Version, und wie es einen Gebrauchtwagenmarkt gibt, so gebe es auch einen Markt für gebrauchte Software – nur dass auf letzterem das Alter der Ware keine Rolle spielt, weil sie nicht abnutzt.
Susen will die Aktion Ende dieses Jahres wiederholen und erarbeitet gemeinsam mit der Welthungerhilfe ein Konzept, um auch Großunternehmen zu großen Spenden zu bewegen. „Der Vorteil bei Softwarespenden ist, dass der Spender kein Geld in die Hand nehmen muss, sondern seine ohnehin nicht mehr benötigten Lizenzen abgeben kann“, sagt Susen.
Die Deutsche Welthungerhilfe wurde 1962 als Nationales Komitee der „Freedom from Hunger Campaign“ der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gegründet. Heute ist sie eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland.
Gemeinnützig, politisch und konfessionell unabhängig arbeitet die Organisation unter einem ehrenamtlichen Vorstand und der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Sie finanziert ihre Arbeit durch Spenden und öffentliche Zuschüsse. www.welthungerhilfe.de