Nach einer Gardner-Analyse stiegen die Gebühren für Wartung und Support von Software zwischen 2001 und 2003 von 14 bis 18 Prozent auf inzwischen 18 bis 20 Prozent der jährlichen Lizenzgebühren. Auf der anderen Seite mussten Software-Hersteller in den USA ihren Kunden wegen der schrumpfenden Budgets in den Unternehmen Rabatte von bis zu 70 Prozent auf die Listenpreise einräumen. Das bedeutet, dass der Anschaffungspreis rapide gesunken und die laufenden Kosten enorm angestiegen sind.
Diese Tendenz schadet Anwendern wie Herstellern gleichermaßen: den IT-Managern, weil sie keine Sicherheit bei der Budgetplanung haben. Und den Herstellern, weil der rasante Preisverfall ihre Produkte auf dem Markt nahezu wertlos macht.
Der Wert der Software sinkt aber nicht nur durch die hohe Rabattierung des Anschaffungspreises. Lizenzen, deren Wartung nicht bezahlt wird, weil sie vorübergehend nicht genutzt werden, sind schnell wertlos, wenn ein Zweit-Käufer der Software die ausstehenden Wartungsgebühren nachzahlen müsste – eine Investition, die sich nicht lohnt, solange die Rabatte auf den Neupreis so enorm hoch sind. Die Softwarehersteller schaden sich folglich selbst, denn ihre Politik, Wartungsgebühren nachzahlen zu lassen, beschleunigt den Werteverfall von Lizenzen erheblich.
„Wir fordern Investitionssicherheit“, so Axel Susen, Softwarehändler aus Aachen. „Die Software-Hersteller müssen ihre Statuten ändern, damit die Lizenzen nicht schneller wertlos sind als sie vergeben werden und auf der anderen Seite nicht weiterverkauft werden können, weil die Nachzahlung der Wartungsgebühren sie unerschwinglich macht.“ Software sei ein Produkt wie jedes andere auch und solle auf dem freien Markt gehandelt werden können. Dabei solle die Software selbst den Wert darstellen und nicht die mit der Software gehandelten Wartungsverträge.