Das Marktumfeld in Ungarn und Rumänien gestaltet sich nach wie vor schwierig. Die positive Stimmung des ersten Halbjahrs 2011 hat sich gerade in den letzten Monaten wieder zunehmenden verschlechtert. Die Ausläufer dieser neuen Krise sind vor allem im gesunkenen Konsumentenvertrauen und den daraus resultierenden Rücknahmen der Investitionen im Industrie- und Gewerbebereich zu spüren, wobei die Aufteilung auf die geografischen Hauptmärkte Österreich/ Ungarn/ Rumänien und die drei Geschäftsbereiche Wasserschutz/ Infastruktur/ Projektgeschäft zu einer Grundstabilität der SW Gruppe führt.
Nach einem wetterbegünstigten Start ins Jahr 2011 und moderatem Wachstum im zweiten Quartal erwirtschaftete SW Umwelttechnik in den ersten drei Quartalen gesamt einen Umsatz von 49,7 Mio. € (VJ: 54,2 Mio. €). Dieser Umsatzrückgang von 8% resultiert aus den weiteren Rückgängen der Investitionen im Industrie- und Gewerbebereich, die nur teilweise von der Zunahme der Aktivitäten bei den EU finanzierten Projekten kompensiert werden konnten.
Vor dem Hintergrund der durchgeführten Preiserhöhungen verbesserte sich die Rohertragsmarge im Jahresverlauf absolut um weitere 3% zum Vorjahresvergleichszeitraum und liegt aktuell bei 39%.
Das operative EBIT ist mit 0,1 Mio. € erstmal seit 2008 für die ersten drei Quartale wieder positiv und liegt damit um 1,5 Mio. € über dem Vorjahr. Das EBIT ist mit 0,5 Mio. € und das EBITDA mit 3,5 Mio. € vor allem von den Mengenrückgängen in Ungarn belastet. Nach Berücksichtigung von Finanzierungsaufwendungen und den speziell ab September 2011 eingetretenen hohen - nicht cashwirksamen - Kursverlusten von 1,4 Mio. € weist das Unternehmen ein EGT von -3,3 Mio. € aus.
Das dritte Quartal lag mit einem Umsatz von 21,8 Mio. € leicht unter den Erwartungen und dem Vorjahr mit 24,2 Mio. €. Trotz des Umsatzrückgang konnte der Rohertrag stark auf 38% gesteigert werden (VJ:33%). Das operative EBIT weist mit 1,7 Mio. € (Vj.: 0,7 Mio.€) das beste Quartalsergebnis seit dem Vorkrisenjahr 2007 aus. Das EGT im Q3 von -1,1 Mio. € ist negativ durch nicht cash wirksame FX-Verluste in Höhe von 2,4 Mio. € belastet.
Segmententwicklung
Die Markttrends der ersten Jahreshälfte setzen sich auch im dritten Quartal fort. Während sich Österreich mit einem Umsatzanteil von 25% sehr stabil mit guten Wachstumraten von 16% zeigt (2011: 12,3 Mio. €; 2010: 10,6 Mio. €), stellen sich die Märkte Südosteuropas unverändert schwierig dar. Vor allem Ungarn musste zu 2010 mit 28,9 Mio. € Umsatz weitere Mengenrückgänge um 22% auf 22,5 Mio. € Umsatz hinnehmen und hält aktuell bei 45% Umsatzanteil. Auch in Rumänien ist ein leichter Umsatzrückgang von 5% mit 12,2 Mio. € auf 11,6 Mio. € in 2011 mit einem konstaten Umsatzanteil von 23% bemerkbar - hier sind die allgemeinen Wirtschaftsindikatoren als vorsichtig optimistisch einzustufen.
Die Umsatzverteilung auf die Geschäftsbereiche bestätigt die verstärkte Verkaufsausrichtung auf Wasserschutzprodukte, diese stellen mit 23,4 Mio. € (VJ: 22,7 Mio. €) und 47 % (VJ: 42 %) weiterhin den größten Anteil am Umsatz der SW-Gruppe. Der Umsatzanstieg dieses Sektors konnte die erwarteten Rückgänge der Infrastrukturumsätze aber nicht ganz ausgleichen. Der Geschäftsbereich Infrastruktur mit dem Schwepunkt auf Industrie und Gewerbekunden stellt mit 15,9 Mio. € (2010: 20,2 Mio. €) nur mehr 32% des Gesamtumsatzes. Im Sektor Projektgeschäft konnte mit 10,4 Mio. € (VJ: 11,3 Mio. €) noch nicht die erwartete Verbesserung erzielt werden. Allerdings wurden im Oktober große Aufträge gewonnen die vor allem für das kommende Gesamtjahr optimistisch stimmen. Das Anlagevermögen ist im Vergleich zum dritten Quartal 2010 aufgrund der nicht cash wirksamen FX Umrechnungen stark gesunken und liegt bei 69,3 Mio. € (VJ: 74,1 Mio. €). Das Umlaufvermögen ist mit 33,3 Mio. € (VJ: 36,0 Mio. €) ebenfalls deutlich gesunken, die Vorräte konnten weiter unter Vorjahresniveau gehalten werden. Damit liegt die Bilanzsumme mit 106,3 Mio. € unter dem des dritten Quartals 2010 (VJ: 113,7 Mio. €).
Vermögens- und Finanzlage
Das Anlagevermögen ist im Vergleich zum dritten Quartal 2010 aufgrund der nicht cash wirksamen FX Umrechnungen stark gesunken und liegt bei 69,3 Mio. € (VJ: 74,1 Mio. €). Das Umlaufvermögen ist mit 33,3 Mio. € (VJ: 36,0 Mio. €) ebenfalls deutlich gesunken, die Vorräte konnten weiter unter Vorjahresniveau gehalten werden. Damit liegt die Bilanzsumme mit 106,3 Mio. € unter dem des dritten Quartals 2010 (VJ: 113,7 Mio. €).
Das Eigenkapital per 30.9.2011 wird nun mit 10,0 Mio. € (VJ: 15,2 Mio. €) ausgewiesen. Wird allerdings der Innere Wert der Anlage (ohne FX Verluste) berücksichtigt wird ein Wert von 19,6 Mio. € und eine EK Quote von 17% ausgewiesen.
Die Finanzverbindlichkeiten liegen mit 78,5 Mio. € leicht unter dem Vorjahreswert (VJ: 78,9 Mio. €).Die Finanzierung der SW-Gruppe erfolgt zu einem hohen Anteil durch Bankdarlehen, welche vor allem für die Modernisierungs- und Expansionsinvestitionen im Gesamtausmaß von 60 Mio. € in den Jahren 2005 bis 2008 aufgenommen wurden. Zur Sicherung dieser Verbindlichkeiten werden nun - entsprechend der im August 2011 abgeschlossenen Rahmenvereinbarung - auf Basis von Szenario-Berechnung die erforderlichen Änderungen der Finanzierungslinien mit den Banken ausgearbeitet. Die Anpassung der Tilgungsprofile an das geänderte Marktumfeld soll dann bis Mitte 2012 vereinbart werden.
Auftragsstand
Der Auftragsstand liegt mit 29,1 Mio. € nur leicht unter dem Vorjahr mit 30,5 Mio. €. Allerdings sind durch verstärkten Vergabeaktivitäten in Ungarn und Rumänien auch im laufenden IV. Quartal zufriedenstellende Auftrageingänge zu verbuchen. Der Anteil an EU geförderten Projekten im Auftragsstand hat deutlich zugenommen und den Rückgang der Projekte der Industrie- und Gewerbekunden teilweise kompensiert.
Ausblick
Insgesamt hat sich die SW Umwelttechnik an die veränderten Marktbedingungen erfolgreich angepasst, die schlanke Kostenstruktur und die umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen haben zu den erwarteten Verbesserung geführt was sich auch im ausgewiesenen Rohertrag zeigt.
In Österreich hat sich die Lage stabilisiert - speziell durch die laufende Einführung von Produktinnovationen kann sich das Unternehmen als Nischenplayer etablieren und von der Konkurrenz abheben. Der Bereich Wasserschutz ist leicht steigend, während sich im Bereich der Gewerbe- und Industrieprojekte die Nachfrage stabilisiert hat.
In den Ländern Ungarn und Rumänien ist die Visibilität der Märkte nach wie vor eingeschränkt. In Ungarn wird erst jetzt am Beginn des 4. Quartals mit einem Anstieg der kommunalen Projekte im Bereich Wasserschutz gerechnet - im Bereich der Industrie- und Gewerbeinvestitionen ist im laufenden Jahr noch keine Erholung zu erwarten.
Die Situation in Rumänien ist geprägt von dem gleichbleibend niedrigen erwarteten Bedarf im Bereich der Industrie- und Gewerbeinvestitionen, während im Bereich Wasserschutz, ebenfalls wie erwartet, eine deutliche Marktsteigerung sichtbar wird. Für das kommende Jahr wird mit einem sich leicht verbesserendem Marktumfeld gerechnet.
Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen ein weiterhin schwieriges Marktumfeld speziell in Ungarn und Rumänien mit dem resultierenden leichten Umsatzrückgang. Die durchgeführte Kostenoptimierung und Produktanpassung wird jedoch eine deutliche Verbesserung des operativen EBIT erbringen.
Der Bericht zum 3. Quartal 2011 ist unter:
www.sw-umwelttechnik.com abrufbar sowie am Sitz der Gesellschaft erhältlich.