Vor allem der angekündigte Verkauf der erst im Dezember 2014 von Goldgroup Mining erworbenen ‚Caballo Blanco‘-Liegenschaft dürfte dabei für viele Beobachter eine Überraschung gewesen sein. Laut Unternehmensinformationen will die an der TSX Venture Exchange notierte Juniorgesellschaft Candelaria Mining für das im mexikanischen Bundesstaat Veracruz gelegene Vorkommen insgesamt 12,5 Mio. USD in bar zahlen und darüber hinaus noch eine gegenüber dem Vorbesitzer bestehende Zahlungsverpflichtung von 5 Mio. USD übernehmen. Die Begleichung des Kaufpreises soll demnach in mehreren Stufen erfolgen. Nachdem am 18. März bereits eine erste Anzahlung in Höhe von 250.000,- USD geleistet wurde, ist nun unmittelbar nach Vertragsschluss eine Vorauszahlung von 1 Mio. USD vorgesehen. Weitere 2,25 Mio. USD sollen außerdem noch innerhalb der kommenden 15 Geschäftstage fließen. Sämtliche bisher genannten Beträge gelten allerdings auch dann nicht als erstattungsfähig, sollte der Käufer seinen weiteren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können. Bis zum 24. Juni dieses Jahres hat dieser dann die eigentliche Hauptrate von 6,5 Mio. USD zu leisten. Der dann noch verbleibende Restbetrag von 2,5 Mio. USD soll bei Erteilung der noch ausstehenden Umweltgenehmigungen für das Projekt, spätestens jedoch zum 24. Juni 2017 transferiert werden. Den Verkaufserlös will Timmins in erster Linie zur Schuldentilgung verwenden. Ferner möchte man damit das Nettoumlaufvermögen (‚Working Capital‘) weiter ausbauen.
Trotz der im Zuge der Transaktion erforderlichen Sonderabschreibung von 12,8 Mio. USD auf die zuletzt noch mit 29,9 Mio. USD zu Buche stehenden Liegenschaft begrüßte der für Timmins zuständige Royal Bank of Canada-Analyst Sam Crittenden die erzielte Vereinbarung, die seiner Ansicht nach die Bilanz der Gesellschaft stärken und dieser dadurch helfen würde, einer im Juni anstehenden Kreditrückzahlung an die beiden Hauptgläubiger Sprott und Goldcorp in Höhe von 10,2 Mio. USD nachzukommen. Zudem läge der erzielte Verkaufspreis über dem ursprünglich von ihm ermittelten aktuellen Projektwert von 10 Mio. USD. Darüber hinaus könne sich Timmins nun voll und ganz auf sein Hauptwachstumsprojekt, die ‚Ana Paula‘-Liegenschaft, fokussieren.
Die im Zusammenhang mit der Projektveräußerung angefallenen Abschreibungen wirkten sich allerdings auch negativ auf die am Folgetag vorgelegten Quartalszahlen aus. Zwar konnte die Gesellschaft für die ersten drei Monate ihres laufenden Geschäftsjahres einen Umsatz von 28,6 Mio. USD vermelden, womit man lediglich 3 % hinter dem Vorjahresergebnis zurückblieb, dennoch fiel der ebenfalls ausgewiesene Nettoverlust von 10,7 Mio. USD bzw. 3 US-Cents pro Aktie deutlich höher aus als im Vorjahreszeitraum, wo er noch bei 0,7 Mio. USD gelegen hatte. Dafür konnte der Goldabsatz um 2,1 % auf 24.667 Unzen gesteigert werden, wobei der durchschnittliche realisierte Goldpreis mit 1.160,- USD pro Unze 5 % unter dem Vorjahreswert lag. Außerdem wurden zusätzlich noch 14.671 Unzen Silber abgesetzt – 4,2 % weniger als im Vorjahr.
Dank eines verbesserten Abraum-Erz-Verhältnisses und des daraus resultierenden Rückgangs der direkten Förderkosten (‚Cash Costs‘) auf Beiproduktebasis um 17,7 % auf 761,- USD pro Unze sowie der Gesamtproduktionskosten (‚All-in Sustaining Costs‘) um 19,6 % auf 848,- USD pro Unze, konnte der Gewinn aus dem eigentlichen Minenbetrieb mit 6,3 Mio. USD mehr als verdoppelt werden. Der operative Cash-Flow ging allerdings aufgrund eines Rückgangs der Verbindlichkeiten aus Lieferungen, abgegrenzter Schulden und passiver Rechnungsabgrenzungsposten um mehr als zwei Drittel auf 2,4 Mio. USD bzw. auf 1 US-Cent pro Aktie zurück. Wegen der bereits erwähnten Sonderabschreibung auf das ‚Caballo Blanco‘-Projekt erhöhte sich ferner der operative Verlust auf 8,6 Mio. USD. Ohne die notwendige Buchwertbereinigung hätte der operativen Quartalsgewinn bei 4,2 Mio. USD gelegen, zumal die Umsatzkosten im Vergleich zum Vorjahr um 16,8 % auf 22,3 Mio. USD gesenkt werden konnten.
Der Barmittelbestand des Unternehmens – einschließlich gesperrter Guthaben in Höhe von 1 Mio. USD – lag zum Quartalsende bei 10,7 Mio. USD. Darüber hinaus erhielt die Gesellschaft unmittelbar nach Quartalsabschluss noch die ersten 3,2 Mio. USD einer sich insgesamt auf 7,6 Mio. belaufenden Umsatzsteuerrückerstattung ausbezahlt, wodurch sich die Liquidität zusätzlich verbesserte.
Timmins Interims-CEO Mark Backens sprach daher auch im Hinblick auf die operativen Ergebnisse seines Unternehmens von einem „soliden Start in das Jahr“. Man sähe nun die Vorzüge des im Vorquartal angenommenen Minenplans, insbesondere in Bezug auf die Förderkosten, die man spürbar, d.h. um ca. 18 bis 20 %, habe reduzieren können. Zugleich sei man in der Lage gewesen, signifikante Einnahmen aus dem operativen Betrieb zu erzielen, mit deren Hilfe man die Verbindlichkeiten auf Minen-Ebene wesentlich verringert habe.
„Basierend auf diesem starken Start in das Jahr bleiben wir auf Kurs, um unser 2016er Ziel von 75.000 bis 85.000 Unzen bei ‚Cash‘-Kosten von etwa 750,- bis 850,- USD pro verkaufter Unze Gold zu erreichen“, so Backens, der sich ansonsten hinsichtlich der Nominierung eines Nachfolgers für den überraschend zurückgetretenen CFO Darren Prins noch bedeckt hielt.
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