„Wir haben das digitale Messen quasi outgesourct, indem wir es aus dem Werkzeugkörper herausgelöst haben. Das bringt dem Anwender viele Vorteile“, verspricht Peter Heinemann, Technischer Leiter der Swiss Tool Systems AG. Der wichtigste: Mit dem kleinsten digitalen Feinbohrkopf der Welt lassen sich Bohrungen mit Durchmesser 0,3 mm fertigen. Der Hersteller hat die Auswerteelektronik und die Batterie nicht im Werkzeug verbaut, sondern zusammen mit einem Display in ein externes Gerät ausgelagert. Das lässt sich durch Magnetkraft an die Schnittstelle des Bohrkopfes andocken und zeigt die Werte der Verstellung mit einer Genauigkeit von 0,001 mm an.
Ein Display für alle Bohrköpfe
Das externe Display lässt sich sehr einfach bedienen. So können es Rechts- und Linkshänder gleichermaßen verwenden. Denn die Anzeige kehrt sich um, ähnlich wie bei Tablet und Smartphone und kann immer richtig stehend abgelesen werden. Es lässt sich auch zwischen mm und inch umschalten. Die Einstellung des Bohrwerkzeugs geschieht weiterhin mit einem entsprechenden Schlüssel. Gemessen wird die Verstellung inkremental mit einem direkten Wegmesssystem, das heißt, „es gibt kein Umkehrspiel“, betont Heinemann. Die Stromversorgung übernimmt eine handelsübliche Standard AAA-Batterie.
Eine weitere Besonderheit: Das externe, aufsetzbare Display lässt sich für alle Feinbohrköpfe der Serie von Swiss Tool Systems verwenden. Davon gibt es nämlich insgesamt vier Baureihen, die einen Bearbeitungsdurchmesser von eben 0,3 mm bis 2205 mm abdecken können. Deckt der kleinste einen Bereich von 0,3 bis 19,1 mm ab, reichen die der weiteren drei Baureihen von 3.0 bis 88,1 mm, von 23,9 bis 203,1 sowie von 150,0 bis 2205 mm.
Einsatz in Uhrenfertigung und Medizintechnik
Der ab Juli verfügbare kleinste digitale Feinbohrkopf kommt idealerweise in der Medizintechnik und in der Uhrenindustrie zum Einsatz. Dort kann die Weltneuheit ihre Stärken ausspielen.