Ein Jahr „Digitale Agenda“
In einer viel beachteten Rede im Oktober 2014 stellte Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, zu Recht fest, dass Deutschland nicht am Anfang einer digitalen Revolution steht, sondern mitten in einem digitalen Wandel steckt. Belegt wurde die Einschätzung des Bundesministers durch die Verdopplung der Patente im Bereich digitale Technologien seit der Jahrtausendwende. Zudem ist ein Anstieg des Digitalisierungsanteils um 25 Prozent über alle Wirtschaftsbereiche hinweg zu beobachten. Ein explosionsartiger Zuwachs an Datenmengen, insgesamt eine Steigerung von über 70 Prozent, besteht seit 2005. Tendenz weiter steigend.
In der Politik wurde dem Thema „Digitalisierung“ höchste Priorität eingeräumt: Ganze drei Ministerien, neben dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) auch das Bundesministerien für Wirtschaft und Energie (BMWi) und das Bundesministerium des Inneren (BMI), haben sich eine „Digitale Agenda“ zusammengestellt. Doch welche Bilanz kann nach einem Jahr Digitale Agenda gezogen werden?
Big Data – Rohstoff des 21. Jahrhunderts
„Digitale Revolutionen werden nicht auf dem Papier gemacht, sondern finden in den Unternehmen statt“, meint Rainer Schulz. Noch ist die Scheu vor einer Digitalisierung bei Unternehmen groß: Laut einer aktuellen McKinsey-Studie werden gerade einmal 14 Prozent des jährlichen Etats eines Unternehmens für Industrie-4.0-relevante Technologien aufgewendet. Das ist in etwa die Hälfte dessen, was Unternehmen beispielsweise aus den USA in Zukunftstechnologien investieren. Die Zurückhaltung bei den Investitionen wird in einer Studie von Bitkom Research auf die hohen Kosten zurückgeführt. 72 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die hohen Investitionskosten bisher von den neuen Industrie-4.0-Technologien abhalten. Diese Scheu ist langfristig gefährlich: „Unternehmen verkennen die enormen Potenziale, die ihnen ihre Daten bieten“, so Schulz. Auch Bundesminister Dobrindt sagte bereits in seiner Rede 2014: „Wer heute Big Data als Angstkulisse beschreibt, wer heute Big Data zum Angstwort macht, der hat nicht verstanden, dass zukünftig jedes Produkt 50 Prozent seines Wertes aus dem Datenanteil aus der Digitalisierung erhalten wird.“ Der digitale Wandel erschließt neue Möglichkeiten und Märkte, gegen die Unternehmen sich nicht sperren sollten. „Andernfalls verlieren Unternehmen auf lange Sicht enorm an Wettbewerbsfähigkeit“, so Schulz.
Nicht von heute auf morgen
Denn die Tatsache, dass Deutschland sich nicht in der digitalen Revolution, sondern im digitalen Wandel befindet, sollte Unternehmen aufatmen lassen. „Es ist wichtig, dass Unternehmen auch die kleinen, kostengünstigen Schritte hin zur smarten Factory nutzen. Wer nach und nach Anlagen und Lager modernisiert und so auch die Mitarbeiter an die neuen Technologien gewöhnt, schafft langfristig mehr Akzeptanz für den digitalen Wandel“, verdeutlicht Schulz. Diesen Grundsatz verfolgte der Experte auch bei der Entwicklung seiner Software zur grafischen Darstellung des Materialflusses. Die einfache Bedienoberfläche ermöglicht nicht nur das schnelle Erfassen des Materialflusses, sondern auch das einfache Verständnis für die Produktionskette für alle Mitarbeiter. Zusätzlich bietet die sysmat GmbH eine Inhouse-Inbetriebnahme für die Unternehmen. So werden einerseits Kosten bei der Digitalisierung gespart und andererseits Mitarbeiter während der Inbetriebnahme geschult. Zudem mahnt Schulz Geduld an: „Ein Wandel findet nicht plötzlich von heute auf morgen statt. Es ist ein ständiger Prozess. Für neue Technologien muss immer erst eine Akzeptanz in der Gesellschaft geschaffen werden. Unternehmen, die weiterhin wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen jedoch jetzt anfangen, die nötigen Prozesse anzustoßen, um die Möglichkeiten des digitalen Wandels zu nutzen“, so Schulz abschließend.
Der Experte für Modernisierung von automatischen Anlagen und Hochregallagern hat bereits Mitte der Neunzigerjahre angefangen, ältere Anlagen digital miteinander zu verknüpfen. Dazu entwickelte er einen sogenannten grafischen Materialflussrechner, der es Unternehmen ermöglicht, den gesamten Materialfluss der Produktion auf einer einfachen grafischen Bedienoberfläche zu erfassen. Die komplette Produktion wird optimiert und so werden Kosten eingespart. Störungen im Materialfluss werden schneller erkannt und können zügig behoben werden. Anlagen verschiedener Hersteller werden mithilfe von Schnittstellen verknüpft. Insgesamt verfügt der grafische Materialflussrechner über 20 Schnittstellen. Schulz ermöglicht damit Unternehmen bereits erste Schritte hin zur digitalen Fabrik.
Weitere Informationen unter www.sysmat.de