Mit dem Erscheinen von Microsoft Windows Server 2008 R2 (RDP Protokoll Version 7.1) wurden erstmals Begriffe wie RDSH (Remote Desktop Session Host), RDVH (Remote Desktop Virtualization Host) und RemoteFX geprägt. RDSH ermöglicht mehreren Benutzern über Remote Desktop-Sitzungen gleichzeitig auf ein Serverbetriebssystem zuzugreifen. Grundlegend beruht der Microsoft RDVH darauf, für jeden Remote Client ein eigenes virtuelles Desktop-Betriebssystem auf dem Host unter Hyper-V bereitzustellen. Über eine virtuelle 3D-Grafikkarte im Gastbetriebssystem können sich synchron mehrere virtuelle Desktop-Betriebssysteme die Leistung der physischen Server-Grafikkarte teilen.
Auf der 3D-Überholspur mit sysob
Die neue, nach Angaben des Herstellers zukunftsweisende, Entwicklung Thinstuff RDVH präsentiert sysob während der it-sa. Mit ihr ist es erstmals möglich, 3D-Inhalte hardware-beschleunigt auf der Grafikkarte des Hosts zu verarbeiten und über die RDP-Protokollerweiterung RemoteFX zum Client zu übertragen. Dadurch lassen sich 3D-Anwendungen am Client in einer Geschwindigkeit darstellen, die bislang nur Hochleistungs-Grafik-Workstations erbringen konnten. Da Thinstuff RDVH bereits einen vollständigen RemoteFX-fähigen RDP Server mitbringt, wird keine RDP(Remote Desktop Protocol)- oder RemoteFX-Unterstützung des Windows Host- oder Gast-betriebssystems vorausgesetzt.
RemoteFX Codec als Kern
Der RemoteFX Codec ist der Kern dieser neuen Technologie. Sowohl im RDSH, als auch im RDVH beschleunigt dessen Verwendung vor allem die Übertragung von Multimedia-Inhalten wie beispielsweise Videos, Flash Animationen etc. über das RDP-Protokoll. Bei der Thinstuff-Lösung kann der Codec am Client wahlweise entweder als Software- oder vollständig als Hardwaredekodierung angewandt werden. Letztere fördert für die Herstellung hochperformanter und gleichzeitig kostengünstiger Thin Client-Geräte zu einem Preis von unter 200 Euro.
Die Vorteile von Thinstuff RDVH im Überblick:
- kein Microsoft-Serverbetriebssystem notwendig (läuft ab Windows 7 SP1)
- RemoteFX-Unterstützung für Nicht-Windows-Gastbetriebssysteme (z.B. Linux)
- Vollkommen unabhängig von der Microsoft RDP-Lizenzierung
- drei- bis vierfache Performance der Microsoft-Lösung
- Portierung auf Linux Hosts geplant