Die Health Professional Card und in weiteren Ausbaustufen die Gesundheitskarte für Patienten werden künftig die Kommunikation zwischen Ärzten wie auch zwischen Arzt und Patient erheblich vereinfachen. In Sachsen wurde mit dem Pilotprojekt „SaxTelemed“ der digitale Arztausweis in den radiologischen Abteilungen der fünf beteiligten Krankenhäuser ausgegeben und so der erste Schritt in eine sichere digitale Arzt-Patient-Kommunikation gemacht.
Mit Anwendungen wie e-Rezepten, einer exakten und europaweit verfügbaren Arzneimitteldokumentation, die beispielsweise Mehrfachmedikationen verhindert, dem elektronischen Arztbrief und der elektronischen Patientenakte werden sowohl die Versorgung als auch die Zufriedenheit der Patienten weiter verbessert. Hinzu kommt, dass die digitalen Prozesse, wie sie aus Sicherheitsgründen erst mit der HPC möglich werden, den Verwaltungsaufwand für Ärzte, Krankenhäuser und Krankenkassen minimieren und erhebliche Kosteneinsparungen erreicht werden können. Entscheidend im Umgang mit diesen sensiblen Daten ist, dass die HPC dem Arzt die Möglichkeit gibt sich zu identifizieren sowie zu authentisieren, um
auf die digitalisierten Daten zugreifen, sicher verschlüsseln sowie elektronisch signieren zu können. Die eingesetzten digitalen Zertifikate auf der HPC, die über die Identität des Arztes Auskunft geben, entsprechen daher auch den hohen Sicherheitsanforderungen der gesetzlich vorgegebenen Datenschutzrichtlinien.
Die von Giesecke & Devrient produzierten Smartcards werden bei TC TrustCenter personalisiert und mit jeweils drei digitalen Zertifikaten versehen. Mit diesen Zertifikaten authentisiert sich der Arzt künftig am System, kann eingestellte Patienteninformationen verschlüsseln und signaturgesetz-konform digital unterzeichnen. So wird gewährleistet, dass nur berechtigte Personen die Informationen abrufen und lesen oder neue Daten einstellen können. Innerhalb des Pilotprojektes „SaxTelemed“ übernimmt die Sächsische Landesärztekammer die Herausgeberfunktion des Arztausweises.
Um die Prozesse des Pilotprojektes möglichst praktikabel zu gestalten, nehmen die Krankenhäuser bei Beantragung eines Arztausweises die Identifizierung und Registrierung des Arztes direkt vor. So entsteht für den Arzt kein zusätzlicher organisatorischer Aufwand. Für die künftige generelle Lösung, insbesondere bei der Einbeziehung niedergelassener Ärzte und kleinerer Einrichtungen, sind andere Verfahrenswege der Identifizierung und Registrierung (z.B. durch die Ärztekammern) vorgesehen. Da die HPC auch ein Foto des Inhabers enthält, soll sie künftig den derzeit üblichen Arztausweis in Papierform ablösen.
Nach erfolgreichem Abschluss des Pilotprojekts werden die Mitarbeiter der Krankenhäuser und schließlich die Patienten Chipkarten erhalten. Dann können sämtliche relevanten Informationen wie medizinische Befunde, Dokumentationen, Rezepte und ähnliches digital und vertrauenswürdig verwaltet werden.