Auch die Automobil- und Zulieferbranche setzt auf innovative Lösungen zur Weiterentwicklung der eigenen Geschäftsmodelle
Das Bild für die Zukunft der kundenorientierten, qualitätsbewussten und innovativen deutschen Automobilindustrie ist durch die zögerliche Umstellung auf neue Antriebskonzepte (Elektroantrieb, Wasserstoff) sowie neue Produktionskonzepte (Automatisierung, Industrie 4.0, Maschinenlernen) eingetrübt. Gleichermaßen beeinflussen der EU-Austritt des Vereinigten Königreichs sowie die Drohung mit Handelsbarrieren durch die USA und China das Geschäftsklima und verunsichern die Mitarbeiter und Anleger. Hohe Kosten durch konventionelle Produktionsstrukturen, der abfallende Absatz in China und der Verlust der gewinnbringenden Geschäftsfelder an Digitalkonzerne wie Alphabet oder Apple sind Gründe für die niedrigste Umsatzrendite seit 2012 und kontinuierlich sinkende Aktienkurse von Daimler, BMW und Volkswagen. Die unruhige Wirtschaftslage wirkt sich unmittelbar auf die Zulieferer aus, insbesondere wenn deren aktuelles Geschäftsfeld auf den Verbrennungsmotor ausgerichtet ist. Zulieferer, wie Knorr-Bremse für den Standort in Aldersbach, versuchen daher die Abhängigkeiten zu senken, indem durch kooperative Roboter in einer Smart Factory die Automatisierung und Flexibilisierung der Produktion vorangetrieben und die Branchenabhängigkeiten reduziert werden. Aufgrund der Investitionszurückhaltung für neue Anlagen und der erhöhten Marktvolatilität ist für die Zulieferer das Abflauen der Wirtschaftslage bereits bemerkbar, wodurch notwendige, zukunftssichernde Investitionen in künstliche Intelligenz und Maschinenlernen nicht ausgeschöpft werden können.
Die Chancen zur Beherrschung der Herausforderungen sind gegeben. Kundenorientierte Optimierungen des Wertschöpfungsnetzwerks und die Erschließung neuer Geschäftsfelder schaffen die Voraussetzungen für die richtigen Reaktionen auf die unruhigen Rahmenbedingungen bei Automobilherstellern sowie für die Zuliefererbranche. Technologien wie künstliche Intelligenz und Datamining erlauben die rechnergesteuerte Weiterentwicklung der Automatisierung und somit die Chance die Mitarbeiterintensität in der Automobilentwicklung und -produktion durch schlanke Prozesse zu senken. Bei Knorr-Bremse werden Daten auf Prüfständen gesammelt, um mit intelligenten und selbstlernenden Systemen Zusammenhänge in den Daten zu ermitteln und Produkte zu verbessern. Brose führt das BITlab gemeinsam mit der Stadt Bamberg und regionalen Universitäten, um die Aktivitäten bei der Nutzung von Datenanalysen für zusätzliche Geschäftsfelder zu bündeln. Innovationen im Bereich des autonomen Fahrens und neuer Antriebstechniken haben das Potenzial neue Geschäftsfelder zu eröffnen. BMW unterbreitet Leasing-Kunden in Norwegen kundenindividuelle Angebote, um vom Gebrauchtwagenmarkt zu profitieren und die Verfügbarkeit der gefragten Elektro-Fahrzeugen zu erhöhen. Die Batteriezellenfertigung bietet zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten für die OEMs sowie neue und etablierte Zulieferer, wenn dem hohen Kosten- und Wettbewerbsdruck, vor allem durch chinesische Hersteller, mit der Anwendung von Industrie 4.0 und Maschinenlernen entgegengehalten werden kann und schnelle Konzepte zum Markteintritt auf Basis des bestehenden Know-hows entwickelt werden.
Auch ZF Friedrichshafen nimmt mit seiner „Vision Zero“ eine Vorreiterrolle ein. Unter dem Motto #MobilityLifeBalance lässt das Unternehmen die Kerngrößen Technik, Mobilität, Mensch und Klimaschutz miteinander verschmelzen. Neben ganzheitlichen Lösungen für etablierte Automobilhersteller sowie Mobilitätsanbieter fokussiert sich ZF mit seinem umfassenden Technologieportfolio auf die Themen digitale Vernetzung und Automatisierung.
Seit über 150 Jahren gelingt es TÜV SÜD, Tradition und Moderne miteinander zu verbinden. Für den immer intensiver werdenden Wettbewerb in der Automobilbranche sowie den Wandel in der Mobilität liefert TÜV-SÜD Unternehmen aus dem Automobilsektor strategisch ausgerichtete Lösungen. Mit mehr als einem Jahrhundert Erfahrung in Ingenieursdienstleistungen im Automobilsektor, berät TÜV SÜD auch Regierungen bei der Entwicklung einer sicheren und nachhaltigen Infrastruktur für Elektromobilität.
Leitpersonen der deutschen Automobilindustrie und Politik sind sich darüber einig, dass sich die Automobilbranche zur intelligenten, automatisierten Optimierung der Wertschöpfung und zur Etablierung neuer Geschäftsfelder hinwenden muss. Welche neuen Technologie- und Managementkonzepte die Branche verfolgt und wie eine zukunftssichere Wertschöpfungskette gestaltet werden kann, erfahren Sie auf dem 27. Münchner Management Kolloquium.
Unter anderem werden folgende Referenten aus der Automobil- und Zulieferindustrie referieren:
- Oliver Zipse (Vorsitzender des Vorstands, BMW AG)
- Wilhelm Rehm (Mitglied des Vorstands, ZF Friedrichshafen AG)
- Prof. Dr.-Ing. Axel Stepken (Vorsitzender des Vorstandes, TÜV SÜD AG)
- Dr. Jürgen Wilder (Mitglied des Vorstands, Knorr-Bremse AG)
- Thomas Spangler (Geschäftsführer Technik, Brose Unternehmensgruppe)
Senden Sie bitte dazu eine E-Mail an: mail@tcw.de
Mehr Informationen zum aktuellen Münchner Management Kolloquium und seinen Referenten finden Sie unter:
www.management-kolloquium.de