Der 30-jährige Roman Kleindienst ist einer von über 20 Wissenschaftlern der TU Ilmenau im Umfeld des Spitzenforschungsprojektes "Kompetenzdreieck Optische Mikrosysteme (OptiMi)", das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Darauf aufbauend entstanden zahlreiche Einzelprojekte, unter anderem zur Mikro-Nano-Integration, der Bestückung von Mikroanwendungen mit Bauteilen, die kleiner sind als 100 Nanometer, also kleiner als ein 10.000stel Millimeter. Dabei entwickelt die TU Ilmenau beispielsweise gemeinsam mit der Universität Gießen und dem Fraunhofer Institut für Angewandte Festkörperphysik (IAF) in Freiburg integrierte Mikrosysteme für optische Gas-Sensoren. Solche Sensoren von weltweit einzigartiger Empfindlichkeit und Kompaktheit werden eingesetzt, um Schadstoffbelastungen oder gefährliche Chemikalien zu detektieren und zu analysieren. Mit den neuartigen Gas-Sensoren kann künftig beispielsweise die Luftqualität und die Gaszusammensetzung in menschlichen Ansiedlungen und im Bereich von Verkehrsknotenpunkten oder technischen Anlagen, von Kraftwerken bis zu Flughäfen, höchst effektiv überwacht werden. Das optische Mikrosystem aus Ilmenau, an dessen Erforschung Roman Kleindienst beteiligt ist, ist das Bindeglied zwischen den hochempfindlichen Nanodrähten aus Gruppe III-Nitriden, etwa Galliumnitrid, der Gießener Forschergruppe und den Laserdioden der Forschergruppe des Fraunhofer Instituts in Freiburg. Für den Leiter des Fachgebiets Technische Optik, Prof. Stefan Sinzinger, belegt die internationale Auszeichnung, dass die Forschung im Bereich optischer Mikrosysteme der TU Ilmenau auf dem richtigen Weg ist: "Der Best Paper Award von Roman Kleindienst macht deutlich, dass solche nanostrukturierten Komponenten ein vielversprechendes Lösungskonzept im Bereich Umwelt- und Gas-Sensorik sind." Nanoengineering ist einer der herausragenden Forschungsschwerpunkte an der TU Ilmenau. Am Institut für Mikro- und Nanotechnologien IMN MacroNano® wird an der Mikro-Nano-Integration mit Hochdruck geforscht und die Anbindung an die Industrie ist hervorragend. Das IMN MacroNano® unterhält ein dichtes Netzwerk mit kleinen und mittelständischen Thüringer Unternehmen, die in zunehmendem Maße Hochleistungssensorik benötigen werden und für die die Mikro-Nano-Integration daher in Zukunft von entscheidender Bedeutung sein wird.
Mit vier Projekten in der Ausschreibung "Mikro-Nano Integration" des Bundesforschungsministeriums ist die TU Ilmenau, die einzige technische Universität Thüringens, in diesem zukunftsweisenden Forschungsbereich in der Spitzengruppe aller deutscher Hochschulen. Dass das IMN MacroNano® im nationalen und internationalen Vergleich eine Spitzenstellung einnimmt, wurde unlängst im "Trendatlas 2011" des Thüringer Wirtschaftsministeriums dokumentiert, den die renommierte Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Consultants erstellt hat. Darin wurden die Mikro-Nano-Technologien als ein überdurchschnittliches Wachstumsfeld der Thüringer Industrie und die zentrale Bedeutung des Ilmenauer IMN MacroNano® auf diesem Technologiefeld hervorgehoben. Der Leiter des Fachgebiets Mikromechanische Systeme und bis vor kurzem Direktor des IMN MacroNano®, Prof. Martin Hoffmann, ist zudem Vorsitzender des Fachausschusses "Mikro-Nano-Integration" der VDI/VDE-Gesellschaft für Mikroelektronik, Mikro- und Feinwerktechnik.