Ihr Interesse für Musik und ihre Vorliebe für „richtige“ Schallplatten brachte die sechs Studentinnen und Studenten der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Medien auf eine Idee: Wie wäre es, wenn man individuell zusammengestellte Musik auf Vinyl pressen würde, um Musikliebhabern nicht nur Hörgenuss, sondern auch Individualität zu ermöglichen? Ihre Idee gossen die Studenten in einen professionellen Businessplan, den sie bei dem internationalen Gründerwettbewerb „Zeng He Cup Youth Innovation and Entrepreneurship Competition“ im chinesischen Taicang vorstellten. Über ein stufenweises Auswahlverfahren qualifizierten sie sich für das Finale und präsentierten dort vor einer siebenköpfigen Jury aus Professoren, ehemaligen Gründern und lokalen Unternehmern ihr Konzept. Ihre „herausragende und souverän vorgetragene Präsentation“, so die Jury in ihrer Begründung, wurde mit dem hervorragenden dritten Platz, einem Preisgeld von 10.000 Yuan und einem Pokal ausgezeichnet.
Damit setzte sich das Gründerteam gegen 53 Teams aus dem In- und Ausland durch. Das Double Degree-Programm, das sie absolvieren, ermöglicht Bachelorstudenten im Fach Wirtschaftsingenieurwesen, ihr Studium an der chinesischen Hochschule Tongji Zhejiang zu beenden, einschließlich eines Praktikums in einem chinesischen Unternehmen. Die Hochschule gehört zur Tongji-Universität in Shanghai, einer der international bekanntesten Universitäten Chinas. Chinesische Studenten können im Gegenzug ihr in China begonnenes Studium des Wirtschaftsingenieurwesens in Ilmenau abschließen. So erhalten die Hochschulabsolventen beider Staaten neue berufliche Perspektiven auf dem jeweils anderen Arbeitsmarkt, nicht zuletzt in den Führungsetagen deutscher und chinesischer Unternehmen.
Benedikt Krieger vom siegreichen Gründerteam erklärt, dass die Erstellung des Businessplans durchaus harte Arbeit war: „Wir haben kontinuierlich daran gearbeitet. Seit Sommer 2014 haben wir die Idee immer weiter entwickelt, um sie zu einem erfolgversprechenden Gesamtkonzept auszubauen“. Von der Resonanz auf die Präsentation in Taicang ist er begeistert: „Es gab großes Interesse an unserer Geschäftsidee und auch daran, was unsere Eltern von unserer Gründungsidee halten. Die Menschen hat auch unser Studium interessiert und welchen Eindruck wir von China haben.“ Nach der Präsentation erhielten die Studenten sogar ein Angebot, mit erfahrenen Investoren und Gründern zusammenzuarbeiten und die Geschäftsidee zu verwirklichen. Professor Joachim Weyand, Koordinator des Double Degree-Programms, ist sehr stolz auf seine Studenten: „Mit der hervorragenden Platzierung demonstrieren sie ein hohes Maß an Neugier, Offenheit, fachlicher Kompetenz und Durchsetzungsstärke – Eigenschaften, die in einem globalen Arbeitsmarkt sehr wichtig sind.“