Der neue, viersemestrige Studiengang Elektrochemie und Galvanotechnik, der zum Abschluss Master of Science (M. Sc.) führt, ist sehr praxisorientiert angelegt. Von Anfang an sind die Studierenden an konkreten Forschungsprojekten beteiligt. So helfen sie zum Beispiel, vollkommen neue Schichtsysteme, Metalle, Legierungen und Komposite, für funktionelle und dekorative Anwendungen zu entwickeln. Ebenso werden die Studentinnen und Studenten in die Erforschung elektrochemischer Verfahren eingebunden, um eine bessere Energiespeicherung von Batterien zu erreichen. Das praxisbezogene Ausbildungsprofil hat die TU Ilmenau in enger Abstimmung mit dem deutschen Dachverband der Galvano- und Oberflächenbranche, dem Zentralverband Oberflächentechnik, und zahlreichen Wirtschaftsunternehmen der Branche entworfen.
Der Leiter des Fachgebiets Elektrochemie und Galvanotechnik an der TU Ilmenau, Prof. Andreas Bund, ist überzeugt, dass der neue Studiengang Elektrochemie und Galvanotechnik viele Studenten fesseln wird: "Elektrochemische Prozesse sind in unserem täglichen Leben allgegenwärtig und auch in unserem Körper laufen zahlreiche elektrochemische Prozesse ab. Als Querschnittswissenschaft mit Bezug zur Chemie, Physik und Materialwissenschaft gibt die Elektrochemie Antworten auf viele Fragen des Alltags. Unsere Studentinnen und Studenten erwartet daher ein faszinierender Studiengang und eine hochspannende berufliche Zukunft."
Beschichtungen sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Hochentwickelte und speziell angepasste Produkte werden heute beispielsweise in der Fahrzeugindustrie für den Korrosions- und Verschleißschutz benötigt, in Elektrotechnik und Elektronik für Edelmetallkontakte und in der Medizintechnik für Geräte mit funktionellen Oberflächen wie etwa chirurgische Instrumente oder Implantate. Auch zur Gestaltung von Bädern, Möbeln und Haushaltgeräten und zur dekorativen Veredelung in der Schmuckindustrie werden Hightech-Schichtsysteme verwendet. Die Breite der Anwendungen von Beschichtungen hat einen Markt mit hohen Wachstumsraten entstehen lassen, entsprechend gut sind die Berufsaussichten für Absolventen des Masterstudiengangs Elektrochemie und Galvanotechnik. Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt haben sie in den verschiedensten Bereichen. In der Automobilbranche können sie als Entwicklungsingenieure in der Oberflächentechnik eingesetzt werden, um neue, widerstandsfähige und langlebige Schutzschichten zu entwickeln. Im Anlagenbau oder auch der Spezialchemikalienindustrie werden sie die Prozesskontrolle in Forschung und Entwicklung übernehmen, um Prozesse und Technologien für leistungsfähige und nachhaltige Beschichtungstechniken zu entwickeln und zu optimieren. Und auf dem Zukunftsfeld Energietechnik helfen sie, eines der Probleme der Menschheit zu lösen, indem sie neue Technologien für Energiespeicher und -wandler erforschen. Um beispielsweise Elektrofahrzeuge zu entwickeln und gleichzeitig den Schutz der Natur sicherzustellen, werden dringend innovative elektrochemische Verfahren benötigt. Durch solche Prozesse wandeln Brennstoffzellen die chemische Energie ihres Treibstoffs Wasserstoff direkt in elektrischen Strom und sind, da sie lediglich Wasserdampf freisetzen, ein sauberer Energiespender. Nach der Einrichtung der Stiftungsprofessur Elektrochemie und Galvanotechnik vor drei Jahren baut die TU Ilmenau mit der Einrichtung des neuen Studiengangs Lehre und Forschung auf diesem Gebiet, ein Alleinstellungsmerkmal der Universität, weiter aus.
Studiengang Elektrochemie und Galvanotechnik:
Abschluss: Master of Science (M. Sc.)
Studiendauer: 4 Semester
Start: jährlich zum Wintersemester, erstmals 2013/14
Voraussetzung: Abgeschlossenes Bachelorstudium im Bereich Natur- oder Ingenieurwissenschaften oder ein gleichwertiger Abschluss
Informationen: www.tu-ilmenau.de/wt-ecg
Bewerbung: www.tu-ilmenau.de/apply