Das Ortungsverfahren, das die Studenten der Medientechnologie Christian Henke, Markus Kniep und Michael Lückgen entwickelten, erfolgt nicht wie sonst üblich ausschließlich mit GPS-Technik, sondern einmalig via GPS und anschließend nur noch über die Lagesensoren des Smartphones. Dieses neue Verfahren liefert nicht nur genauere Positionsdaten als herkömmliche Navigationssysteme. Da die Sensoren deutlich weniger Energie verbrauchen als GPS, sorgt es auch für bis zu 70 Prozent Energieeinsparung. Eine längere Nutzungsdauer von Akkus ist heute eine der wesentlichen Anforderungen an künftige Smartphone-Generationen.
Schon bald fliegt das Siegerteam für fünf Tage nach London, um sein Konzept in der HTC-Europa-Zentrale bis zum marktfähigen Produkt weiterzuentwickeln. Christian Henke sieht das als große Chance: "Natürlich empfinden wir den Sieg als Anerkennung für die Arbeit, die wir bisher in das Projekt gesteckt haben. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass wir jetzt die Möglichkeit bekommen, mit Profis der Mobilfunkbranche zusammenzuarbeiten." Die Idee zu dem innovativen Navigationsverfahren kam dem 24-Järigen während seiner Bachelorarbeit im Studiengang Medientechnologie an der TU Ilmenau. Henke war aufgefallen, dass Smartphones zwar über eine ganze Reihe von Sensoren verfügen, deren Potential aber bisher kaum genutzt wird. "Zunächst war nur geplant, die GPS-Navigation durch die Sensoren zu unterstützen. Am Ende war es sogar möglich, dass sich ganz ohne GPS navigieren lässt!", erinnert sich Christian Henke.
Die App ist als Prototyp für ein neues Feature für künftige HTC-Smartphones konzipiert, aber auch aktuelle HTC-Geräte können mit der Software nachgerüstet werden. Mit ihrem Prototypen haben die Studenten schon heute bewiesen, dass Navigation auch über lange Strecken vollständig ohne GPS funktioniert. Die Idee als zukünftiges Feature zu entwickeln, ist für HTC besonders interessant, weil der Mobilfunkhersteller für die Verwendung von SmartNavi die eigenen Geräte weder anders bauen, noch neue Technologie einbauen muss.
Als Preis für ihren Sieg erhalten die drei Studenten einen 10-tägigen Urlaub an ein Ziel ihrer Wahl. Ein Reiseziel hatten sich die drei vor dem Wettbewerb noch nicht überlegt: "Jetzt freuen wir uns aber darauf, uns einen Ort irgendwo auf der Welt aussuchen zu können. Wir möchten auf jeden Fall eine fremde Kultur hautnah erleben und keinen reinen Hotelurlaub machen. Südamerika, Asien, mit einem Geländewagen durchs australische Outback - wir wissen es wirklich noch nicht."