Ziel der gemeinsamen Arbeit ist, die internen Arbeitsprozesse bei Volkswagen im Bereich der Neuen Medien zu erweitern. Themenschwerpunkte sind dabei die Einbindung von Web-2.0-Anwendungen in die tägliche Arbeit im Konzern und die Forschung zu den so genannten prozessorientierten Web-3.0-Technologien. Diese neue Generation des Web besteht heute noch weitgehend nur in der Theorie und beschäftigt Forscher auf der ganzen Welt. Während der Nutzer in Zeiten des Web 1.0 mittels Schlagworten im Internet nach passenden Seiten suchte, wurden mit dem Web 2.0 Verfahren entwickelt, die es dem Nutzer ermöglichten, selbst Inhalte ins Netz zu stellen. Das können zum Beispiel Erfahrungsberichte und Qualitätsbewertungen von Produkten und Anbietern sein. Mit Twitter, Facebook und Co. wird Web 2.0 zunehmend als Social Media bezeichnet. Doch nach wie vor sind die Recherchevorgänge umständlich, und um alle relevanten Informationen zum gesuchten Thema zu finden, müssen sie oft in verschiedene Richtungen wiederholt werden. Web 3.0 soll die Informationssuche und -bereitstellung künftig erleichtern. Als eine Art intelligentes Netz soll Web 3.0 so auch ein effizienteres Wissensmanagement als bisher ermöglichen, was für alle Bereiche der Wirtschaft von großer Bedeutung ist.
Bei der Anbahnung der Zusammenarbeit war es Volkswagen besonders wichtig, dass sich das Ilmenauer IfMK in Forschung und Lehre mit Medien und Kommunikationsprozessen über Disziplingrenzen hinweg beschäftigt. Thomas Lübke, Leiter Produkt Prozess Support bei Volkswagen: "Technik-, sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Inhalte stehen im IfMK gleichberechtigt im Fokus. Durch diese Interdisziplinarität und die internationale Ausrichtung sehen wir in der TU Ilmenau einen interessanten Kooperationspartner und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit." Umgekehrt profitieren die Studentinnen und Studenten der TU Ilmenau von der Kooperation mit VW: "Unsere Studierenden erhalten einen Einblick in einen international erfolgreichen Konzern und sind zudem maßgeblich an der Entwicklung von innovativen Ideen beteiligt", so Professor Andras Will, Fachgebietsleiter für Medienmanagement am IfMK. "Neben dem wichtigen Einblick in die Praxis bietet ein solches Konzept auch direkte Kontakte für zukünftige Abschlussarbeiten oder gar berufliche Perspektiven."
In ihrem ersten Forschungsseminar "Wissensmanagement 2.0" im Sommersemester 2012 werden die Studierenden in kleinen Gruppen Lösungskonzepte für praktische Fragestellungen mittels wissenschaftlicher Methoden erarbeiten. Die erzielten Forschungsergebnisse sollen später in konkrete betriebliche Anwendungen des Automobilkonzerns überführt werden.