Das Institut für Mikro- und Nanotechnologien MacroNano® der TU Ilmenau präsentiert aus den Bereichen Life Sciences und Energieeffizienz mikromechanische Strukturen zur Energiegewinnung aus Körperbewegungen. Solche kleinste "Mikrogeneratoren" bestehen aus piezoelektrischen, biokompatiblen Dünnschichten. Da sie sich nicht negativ auf den menschlichen Organismus auswirken, können sie durch einen operativen Eingriff mit nur minimaler Verletzung von Haut und Weichteilen im menschlichen Körper implantiert werden, etwa um ein Sensorsystem zur Überwachung des Augeninnendruckes autark mit Energie zu versorgen. Das Forschungsprojekt "AINTEN" wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Der Sonderforschungsbereich 622 arbeitet an der nanometergenauen Positionierung, Messung und Manipulation dreidimensionaler Objekte unter anderem in den Zukunftsfeldern Präzisionsoptik, Halbleitertechnik und Mikromechanik. Die an der TU Ilmenau entwickelte Nanopositionier- und Nanomessmaschine ist das weltweit präziseste Gerät seiner Art. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forscherteam hat das ambitionierte Ziel, immer kleinere Objekte in immer größeren Raumbereichen mit extremer Genauigkeit und höchster Positioniergeschwindigkeit zu beherrschen, kurz: in physikalisch-technische Grenzbereiche vorzustoßen. Für diese Technologien gibt es zahlreiche Anwendungsfelder, beispielsweise in der Halbleitertechnik, der Präzisions- und der Mikrooptik.
Ebenfalls in der Mikrosystemtechnik und der Halbleiterindustrie finden die Forschungsergebnisse des Bereichs Bildverarbeitung des Fachgebiets "Graphische Datenverarbeitung" Anwendung. Von hochgenauen Messungen im 2D-Bild bis zur 3D-Messung von Oberflächenstrukturen im Nanometerbereich mit 3D-Messtechnik reichen die Arbeitsfelder des Forscherteams. Ein neuartiges Auswertungsverfahren, das auf der Messe vorgestellt wird, ermöglicht die schnelle und präzise Abbildung und Vermessung rauer Oberflächen.
Das Fachgebiet "Kraftfahrzeugtechnik" präsentiert Fahrerassistenzsysteme, die die Fahrsicherheit und Effizienz von Elektrofahrzeugen erhöhen (Foto 1). Elektrische Fahrzeuge ermöglichen völlig neue Bedienelemente zum sicheren und effektiven Führen des Fahrzeugs. Vorgestellt werden die neuesten Forschungsergebnisse von Mensch-Maschine-Schnittstellen im Fahrzeug, die zur Entwicklung solcher Systeme notwendig sind.
Am selben Gemeinschaftsstand wie die TU Ilmenau präsentiert das Landespatentzentrum Thüringen PATON zwei innovative Produktideen Thüringer Hochschulen. Im Landespatentzentrum Thüringen betreibt die Patentverwertungsagentur im Auftrag Thüringer Hochschulen und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen das Management des geistigen Eigentums für schutzwürdige Forschungs- und Entwicklungsergebnisse.
Gezeigt wird auf der Hannover Messe ein hybrider Hochleistungssolarkollektor der Fachhochschule Jena, der Sonnenenergie wesentlich effizienter nutzt als herkömmliche Solarmodule (Foto 2). Um Strom zu gewinnen, könnten also auch kleinere Dächer mit Kollektoren bestückt werden. Durch Kombination von Solarthermie, also der Umwandlung der Sonnenenergie in nutzbare Wärmeenergie, und Photovoltaik, der Umwandlung der Sonnenenergie in elektrische Energie, wird eine deutlich bessere Ausnutzung des gesamten Lichtspektrums erreicht. Zudem können zusätzliche Wärmeschutzmaßnahmen am Photovoltaikmodul eingespart werden. Das zweite Exponat, das das PATON präsentiert, ist ein neuer nachgiebiger Fluidantrieb der TU Ilmenau, mit dem Sensoren bei EEG-Messungen, also bei Messungen der Hirnströme, positioniert werden (Foto 3). Neu an diesem Fluidantrieb ist die Erzeugung einer komplexen räumlichen Bewegung, insbesondere einer Schraubenbewegung, mit der der direkte Kontakt der trockenen Elektroden mit der Kopfoberfläche bei definierter Andruckkraft sichergestellt werden kann.
Präsentationen von TU Ilmenau und PATON: Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“ der Länder Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt, Halle 2, Stand C37