Mit der so genannten Extrusionsblasformmaschine wird Kunststoffgranulat aufgeschmolzen und zunächst zu einem Schlauch verarbeitet, der anschließend in eine beliebige Form aufgeblasen wird. Im medizinisch-pharmazeutischen Anwendungsbereich werden so beispielsweise Flaschen für Augentropfen oder kompliziert geformte Behälter für diagnostische Füllgüter hergestellt. Gängige Produkte sind auch Shampoo- und Waschmittelflaschen, Gießkannen und Kanister.
Mit der neuen Maschine und einem Formwerkzeug im Wert von 25.000 Euro wird an der TU Ilmenau künftig sowohl Forschung als auch Lehre betrieben. Das Fachgebiet Kunststofftechnik deckt nun alle wesentliche Verfahren zur Verarbeitung von Kunststoff ab: Extrusionsblasformen, Extrusion, Spritzgießen, Verarbeitung faserverstärkter Kunststoffe.
In der Lehre ermöglicht es die neue Maschine, Studentinnen und Studenten aus den Studiengängen Werkstoffwissenschaften, Maschinenbau, Mechatronik und Fahrzeugtechnik einen umfassenden praktischen Einblick in die Kunststoffverarbeitung zu geben. Darüber hinaus können auch Forschungs- und Dienstleistungsprojekte, z. B. zur Verbesserung des Herstellungsprozesses oder Entwicklung neuer Behälter, mit der Maschine abgedeckt werden.
Die Übergabe der Extrusionsblasformmaschine durch Karl-Heinz Ladek und Lutz Treuner von der Firma HPT an den Leiter des Fachgebietes Kunststofftechnik, Prof. Michael Koch, erfolgt am Tag der offenen Tür der TU Ilmenau, 21. April, 12.00 Uhr, im Staudingerbau, Raum 1010, Gustav-Kirchhoff-Str. 4.
Hermann Staudinger (1881-1965) ist Nobelpreisträger für die Entdeckung der Makromoleküle, das heißt, Staudinger entdeckte, woraus Kunststoffe überhaupt bestehen.