Die optischen Technologien sind in den vergangenen Jahren zu einer der bedeutendsten Grundlagentechnologien geworden. Sie gelten als unmittelbare Impulsgeber für zahlreiche bedeutende wissenschaftliche Entwicklungen. So geht die elektronische Revolution im Bereich der Rechentechnik maßgeblich auf Verfahren der so genannten optischen Lithographie zur Realisierung kleinster Mikro- und Nanostrukturen zurück. Gleiches gilt für die Kommunikationsbranche: Ohne optische Datenkommunikation gäbe es keine Internet- oder sonstige Datenvernetzung. Optische Mikrosysteme bilden heute die Grundlage für neuartige Bauelemente wie Beleuchtungs- und Sensorsysteme. Im Rahmen des Thüringer Kompetenzdreiecks "Optische Mikrosysteme" werden solche optischen Mikrosysteme von der TU Ilmenau und anderen Partnern aus Forschung und Industrie für Märkte wie Information, Produktion, Medizin, Energie und Umwelt erforscht. Diese Forschungs- und Entwicklungsarbeiten werden vom Bund im Rahmen des Programms Spitzenforschung und Innovation in den neuen Ländern gefördert. Auch durch die Nutzung der einzigartigen Eigenschaften des Laserlichtes für energieeffiziente Produktion haben optische Technologien enorm an Bedeutung gewonnen. Schweiss- oder Schneidvorgänge etwa sind mit Hilfe des Lasers heute deutlich effizienter als früher. In der Biologie und für Life Science-Anwendungen sind Laser ebenfalls von großer Bedeutung: Optische Pinzetten ermöglichen es, kleinste Partikel, Zellen oder Bakterien mit Hilfe des Lichtes zu greifen und zu fixieren, um Untersuchungen daran zu ermöglichen.
Dass die diesjährige DGaO-Tagung vom Fachgebiet Technische Optik der TU Ilmenau geleitet wird, ist kein Zufall: Die einzige technische Universität Thüringens zählt auf den DGaO-Tagungen seit Jahren zu den am stärksten vertretenen Forschungseinrichtungen. Ihr Forschungsprofil ist geprägt von der Symbiose aus Optik, Mikrosystem- und Präzisionsmesstechniktechnik. Für Fachgebietsleiter Prof. Stefan Sinzinger stellen die Jahrestagung und die anschließenden Gremiensitzungen das zentrale Ereignis im Jahresrhythmus der Gesellschaft dar: "Ich freue mich, dass der diesjährige wissenschaftliche Austausch zu den neuesten Entwicklungen in einer der bedeutendsten Technologien des 21. Jahrhunderts in Ilmenau stattfindet. Das bietet eine herausragende Gelegenheit, das gesamte wissenschaftliche Potenzial der TU Ilmenau und auch ihren modernen Campus einem großen internationalen Fachpublikum zu präsentieren."
Die DGaO ist mit rund 650 Mitgliedern einer der wichtigsten Interessenvertreter der optischen Technologien in Deutschland. Ihr zentrales Anliegen ist es, eine Brücke zu schlagen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Diese Absicht wird auch durch eine Ausstellung von Unternehmen der optischen Industrie unterstrichen, die in die Tagung integriert ist.
Die 112. DGaO-Jahrestagung wird am 15. Juni um 8.30 Uhr im Audimax der TU Ilmenau durch den Prorektor für Wissenschaft, Prof. Klaus Augsburg, und den Vorsitzenden der DGaO, Prof. Michael M. Pfeffer, eröffnet. Auftakt des fachlichen Programms bilden im Anschluss die Vorträge der Ilmenauer Professoren Stefan Sinzinger und Gerd Jäger zur Entwicklung der Optik in Ilmenau sowie von laserinterferometrischen Präzisionsmessgeräten wie die in Ilmenau entwickelte genaueste Nanomess- und Nanopositioniermaschine der Welt.
Weitere Informationen zur DGaO und zur Tagung unter www.dgao.de.