Die TU Ilmenau wird mit dem Institut Teknologi Bandung (ITB) am 22. Dezember in Berlin einen Letter of Intent unterzeichnen, der eine ganze Reihe gemeinsamer Vorhaben besiegelt. Die beiden Universitäten planen den Aufbau eines Offshore-Campus in Bandung, auf dem alle Aktivitäten deutscher Hochschulen in Indonesien unter einem Dach gebündelt sein werden. Von der Drei-Millionen-Einwohner-Stadt aus wird das Netzwerk German ASEAN Science and Technology Network (GAST), ein Zusammenschluss von fünf renommierten deutschen Hochschulen, die hochstehende deutsche Ingenieurausbildung im asiatischen Raum verbreiten. Die an GAST beteiligten Universitäten sind jeweils für ein ASEAN-Land verantwortlich. Die TU Ilmenau, die für Indonesien zuständig ist, strebt an, künftig die Koordinierung von GAST zu übernehmen. TU Ilmenau und ITB beabsichtigen außerdem, die gemeinsamen akademischen Abschlüsse Master und PhD anzubieten. Der PhD, der höchste wissenschaftliche Abschluss des Postgraduiertenstudiums, der dem deutschen Doktorgrad entspricht, wird stark forschungsbezogen sein. Die Studierenden aus beiden Ländern werden gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte bearbeitet, aus denen sich Themen für ihre Doktorarbeiten ergeben.
Die TU Ilmenau unterhält bereits seit über zehn Jahren wissenschaftliche Kontakte nach Indonesien. Das ITB, das Ingenieure verschiedener Fachrichtungen ausbildet, ist der ideale Kooperationspartner, da die Universität in nahezu allen Studiengängen eine "A"-Akkreditierung hat, seit einem neuen Erziehungsgesetz für indonesische Hochschulen die Voraussetzung für Kooperationen mit ausländischen Universitäten.
Neben der Letter of Intent mit dem Institut Teknologi Bandung wird die TU Ilmenau auch eine Vereinbarung zur Kooperation mit dem staatlichen Forschungsinstitut (LIPI) unterzeichnen, das dem indonesischen Forschungsministerium zugeordnet ist. Auch bei dieser Kooperation streben beide Seiten gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte und den beiderseitigen Austausch von Wissenschaftlern an. Dazu soll im LIPI eine Clearingstelle eingerichtet werden, die vollkommen neue Wege bei der Ausbildung hochqualifizierter Akademiker gehen wird. So wird hier aus einer Hand geklärt, ob ein PhD-Kandidat die formalen Voraussetzungen für das Austauschprogramm erfüllt und wer als Doktorvater seine Betreuung übernimmt. Derzeit ist es für PhD-Bewerber eine große Hürde, im Ausland einen Universitätsprofessor zu finden, der die eigene Doktorarbeit betreut.
Die Unterzeichnung beider Erklärungen findet am 22.12.2011 um 11 Uhr in der Repräsentanz des Freistaates Thüringen in Berlin, Mohrenstrasse 64, statt. Die Medien sind dazu herzlich eingeladen.