Vor allem bei Menschen über 65 Jahren steigt das Risiko für Stürze und altersbedingt ebenfalls das Risiko, sich dabei ernsthaft zu verletzen. Es gibt verschiedene Ansätze zur Sturzprävention. Bislang wurden aber optische Reize noch nicht für die Sturzprävention eingesetzt. Genau dieses ist der Ansatz der beiden Wissenschaftler Lorenz Assländer und Stephan Streuber von der Universität Konstanz.
Die Erfinder entwickelten eine AR-Brille (augmented reality), mit der optische Anhaltspunkte eingeblendet werden können. Die Muster können aus verschiedenen geometrischen Formen bestehen (wie z.B. Linien, Quadrate, Punktmuster) und unterschiedliche Tiefeninformationen darstellen.
Die optischen Anhaltspunkte werden am Rand des Gesichtsfeldes eingeblendet, um das Gesichtsfeld nicht unnötig einzuschränken. Bei Bewegungen bleiben diese optischen Muster fest in der Szene und bewegen sich nicht mit dem Kopf mit.
Die Forscher arbeiten derzeit an einem Prototyp der AR- Brille. Die Entwicklung und Validierung dieses so genannten Augmented-Reality-Prototyps zur Verbesserung des Gleichgewichts und der Sturzprävention wird vom Land Baden-Württemberg mit Fördermitteln des Programms „Prototypenförderung für innovative Technologien“ unterstützt.
Die Erfindung wurde zum Patent angemeldet (EP und US anhängig). Die Technologie-Lizenz-Büro (TLB) GmbH unterstützt die Wissenschaftler und die Universität Konstanz bei der Patentierung und Vermarktung der aktuellen Entwicklung. Die Technologie soll in einem Start-up weiterentwickelt und vermarktet werden. Ziel ist, eine AR-Brille über eine App mit den Orientierungsinformationen auszustatten und zur Verfügung zu stellen. TLB unterstützt die Erfinder beim Aufbau des Start-ups und der Suche nach Kapitalgebern.
Für weitere Informationen: Innovationsmanagerin Dipl.-Ing. Julia Mündel (muendel@tlb.de)