Tatsächlich ist das ein Irrweg, der ablenkt von den wirklichen Problemen, wie ausufernde Bürokratie, mangelnde steuerliche Attraktivität und ein ineffizienter Kapitalmarkt. Belohnt würden vor allem InvestorInnen und einzelne Privatpersonen, während die Risiken zu Lasten der öffentlichen Hand gingen und das Gründungsgeschehen sogar nachhaltig gebremst würde.
Die TransferAllianz - der Deutsche Verband für Wissens- und Technologietransfer - hat sich in ihrer Rolle als Sprachrohr für einen professionellen Wissens- und Technologietransfer mit der Forderung nach einem Gründungsprivileg auseinandergesetzt und in einem Positionspapier dazu eindeutig für Wissenschaftseinrichtungen und ihre qualifizierten Transfer- und Gründungseinrichtungen Stellung bezogen. Dabei werden vor allem die Konsequenzen für GründerInnen beleuchtet, die die Einführung des Gründungsprivilegs nach sich ziehen würde.
„Ohne zentrale und qualifizierte Transferstellen an Wissenschaftseinrichtungen ist eine umfassende Verwertung und Überführung von Technologien in die Anwendung nicht gewährleistet. GründerInnen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen wären im gesamten Gründungprozess wieder auf sich alleine gestellt“, sagt Christian Stein, Vorstandsvorsitzender der TransferAllianz. „Die Abschaffung des Hochschullehrerprivilegs hat in den letzten Jahren zu einer Professionalisierung der Transfer- und Gründungsstellen beigetragen, sodass deren administrative Prozesse nicht mehr für ein verlangsamtes Gründungsgeschehen verantwortlich gemacht werden können. Vielmehr sind es enge rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen sowie damit verbundene bürokratische Hürden, insbesondere auch im Rahmen von Förderinstrumenten, die Deutschland als erfolgreichen Gründungsstandort scheitern lassen und die es dringend zu beheben gilt!“, ergänzt Axel Koch, stellvertretender Vorsitzender und verantwortliches Vorstandsmitglied für das Ressort Gründungen und Beteiligungen.
Das Positionspapier kann auf der Webseite der TransferAllianz heruntergeladen werden.