"Unsere Studie gibt damit verlässliche Kriterien für die vorbereitende Evaluation von Projektdesigns", erklärt Andreas Varesi, Geschäftsführer bei Technomar, den Nutzen der über 6000 Seiten starken Untersuchung. "Die Systematik und Breite, die Technomar im Auftrag der EU jetzt eingesetzt hat, gibt Vorgaben für die Systematisierung späterer Forschungsprojekte der EU", berichtet Varesi.
Die Technomar-Studie zeigt, dass anwendungsorientierte Forschungsprojekte in der Regel erfolgreicher sind als grundlagenorientierte Forschungen. Innerhalb der angewandten Forschungsprojekte waren solche erfolgreicher, die einen internen Fokus hatten. Insbesondere bei CRAFT-Projekten zeigte sich, dass die Verwertungs-Kapazität sorgfältig evaluiert werden muss, damit das Projekt nicht wegen einer zu großen Datenflut scheitert.
Je höher der direkt greifbare Nutzen eines Forschungsvorhabens war und je besser sich seine Ergebnisse ökonomisch verwerten ließen, desto höher war auch das Engagement der Partner und damit der Erfolg des Projektes. Grundsätzlich sind Motivation und Einsatzbereitschaft der Hauptpartner essenziell für einen Erfolg. In direktem Kontext hierzu steht das Ergebnis, die zuständigen Mitarbeiter nicht oder zumindest nur sehr selten und dann überlegt auszutauschen, da die essenziellen Parameter Motivation und Einsatzbereitschaft maßgeblich durch persönliches Engagement der leitenden Persönlichkeiten und eine stimmige Chemie innerhalb der partnerübergreifenden Teams geprägt sind.
Bei CRAFT-Projekten sollte minimal ein Partner aus dem zu untersuchenden Geschäftsfeld kommen, wobei die Größe keine ausschlaggebende Relevanz hatte. Wichtiger war, dass alle beteiligten Partner möglichst offen ihre jeweils notwendigen Beiträge zum Projekterfolg beibrachten. Gerade Industriepartner taten sich hierbei manchmal schwer und verursachten so teilweise das Scheitern von Studien. Bei großen Unternehmen lag eine mögliche Ursache in internen Konflikten, beispielsweise wenn sich zivile und militärische Bereiche überschnitten.
Für weitere Untersuchungen empfiehlt Technomar, einen Faktor zu bestimmen, anhand dessen im Verlauf eines Projektes bereits die Wahrscheinlichkeit verwertbarer Ergebnisse bestimmt werden kann. Dazu sollte in einem weiteren Schritt differenziert werden zwischen Forschungsprojekten, die auf einen konkreten Nutzen fokussieren, und Grundlagenprojekten.
Die Studie von Technomar entstand im Kontext der Evimp-2 (Evaluation and long-term impact assessment of industrial research), einer Initiative der Europäischen Kommission, um abgeschlossene Projekte innerhalb der EU zu evaluieren. Technomar hat das vierte Mal eine solche Studie im Auftrag der EU durchgeführt. Weiterführende Informationen zur aktuellen Studie können unter http://ec.europa.eu/... eingesehen werden.