„technotrans hat unter den schwierigen Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2020 eine respektable Performance erzielt. Der Vorstand ist daher trotz eines unter Vorjahr liegenden Umsatzes und operativen Ergebnisses mit dem Geschäftsverlauf insgesamt zufrieden“, sagt Michael Finger, Sprecher des Vorstands der technotrans SE, bei der Präsentation des Geschäftsberichts 2020.
Bereinigt um Einmalbelastungen von insgesamt 2,6 Mio. Euro erwirtschaftete der Konzern eine EBIT-Marge von 4,9 Prozent, die damit über dem Vorjahreswert von 4,7 Prozent lag. Der Konzern-Jahresüberschuss von 5 Mio. Euro führte zu einem Ergebnis je Aktie (EPS) von 0,72 Euro (Vorjahr 0,88 Euro).
Der Vorstand hat die Maßnahmen zur Optimierung des Konzerns auch im von der Pandemie belasteten Umfeld konsequent vorangetrieben. Unter dem Leitbild „Future Ready 2025“ stellte er die strategischen Weichen für ein profitables Wachstum in den kommenden Jahren. Die Ziele umfassen unter anderem ein Umsatzwachstum durch die stärkere Fokussierung auf vier ausgewählte Zielmärkte sowie ein gruppenweites einheitliches Auftreten durch die Schaffung der Dachmarke technotrans, um die wirtschaftliche und technologische Schlagkraft der gesamten Gruppe zu stärken.
Robuste Segmentergebnisse trotz erheblicher Einschränkungen
Auf das Segment Technology entfielen 137,7 Mio. Euro des Konzernumsatzes – das entspricht einem Anteil von 72 Prozent. Trotz des coronabedingten Umsatzrückgangs von 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr wurde ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis erzielt. Vor Einmaleffekten (2 Mio. Euro) erreichte das Segment ein EBIT von 1,8 Mio. Euro. Dies entspricht einer bereinigten Segmentrendite von 1,3 Prozent.
Die Corona-Pandemie löste erhebliche Reise- und Besuchsbeschränkungen aus. Diese wirkten sich besonders stark auf das Segment Services aus. Mit einem Rückgang von rund 11 Prozent lag der Segmentumsatz von 52,8 Mio. Euro im Berichtszeitraum deutlich unter dem Vorjahr. Die Profitabilität des Segments zeigte sich mit einem Rückgang der EBIT-Marge von 13,9 auf 13,3 Prozent erwartungsgemäß robust. So konnte ein Segmentergebnis (EBIT) von 7,0 Mio. Euro realisiert werden (Vorjahr: 8,3 Mio. Euro). Bereinigt um anteilig dem Servicegeschäft zuzuordnende einmalige Sondereffekte erzielte das Segment ein Ergebnis von 7,6 Mio. Euro bei einer Ertragsmarge von 14,4 Prozent.
Strategische Zielmärkte stabilisierten sich im Jahresverlauf
Nach dem coronabedingten Einbruch der Weltwirtschaft im ersten Quartal stabilisierte sich das Geschäft in den neu definierten strategischen Zielmärkten Plastics, Energy Management (u.a. Elektromobilität und Rechenzentren), Healthcare & Analytics sowie Print sukzessive im Verlauf des Geschäftsjahres. Aussichtsreiche Abschlüsse mit Mittelfristcharakter konnten insbesondere im Bereich Elektromobilität „Schiene“ erzielt werden. Hier baute technotrans seine Marktposition substanziell aus. Erwartungsgemäß positiv zeigte sich auch das Geschäft in der Kunststoffverarbeitenden Industrie. Der Umsatz lag in diesem Bereich sogar über dem Vorjahresniveau.
Stabile wirtschaftliche Verhältnisse
Die Vermögens- und Finanzlage des technotrans-Konzerns blieb auch in der Corona-Krise solide und geordnet. Trotz Errichtung eines komplett neuen Produktionswerkes in Holzwickede ist die Bilanzsumme nur moderat um 1,4 Prozent auf 148,1 Mio. Euro gestiegen. Die Eigenkapitalquote hat sich auf 53,6 Prozent erhöht (Vorjahr: 51,4 Prozent). Rückläufig entwickelte sich die Nettoverschuldung von 24,2 Mio. Euro auf 21,5 Mio. Euro insbesondere aufgrund der sehr guten Liquiditätslage. Der Verschuldungsgrad blieb komfortabel mit einem Wert von 1,6 (Nettoverschuldung/EBITDA).
Der Nettozahlungsmittelzuflusses aus betrieblicher Tätigkeit erreichte 12,2 Mio. Euro. Ein stärkerer Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von 16,8 Mio. Euro konnte technotrans durch ein konsequentes Working Capital Management begrenzen. So konnte nach Abzug der Zahlungsmittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit der erwartet positive Free Cashflow in Höhe von 3,9 Mio. Euro realisiert werden (Vorjahr: 7,6 Mio. Euro).
Im Rahmen der strukturellen Neuausrichtung hat sich die Anzahl der Beschäftigten im technotrans-Konzern gegenüber dem Vorjahr um 4,4 Prozent auf 1.409 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Jahresende 2020 reduziert.
Ausblick: Chancen in den Zielmärkten
Die Corona-Pandemie wird das Wirtschaftsgeschehen auch im Jahr 2021 prägen. Deshalb bleiben die konjunkturellen Rahmenbedingungen weiterhin fragil und sind von einer hohen Unsicherheit gekennzeichnet. „Der Vorstand wird die eingeschlagene Strategie ‚Future Ready 2025‘ unabhängig von diesem Umfeld konsequent weiter umsetzen. Besondere Schwerpunkte des strategischen Fahrplans im Geschäftsjahr 2021 stellen Stabilität und Profitabilität dar“, betont Michael Finger.
Vertriebsseitig rechnet der Vorstand mit anhaltenden Belastungen in den Bereichen Print sowie Laser & Machine Tool Industry. Eine positive Wirkung können indes die bereits initiierten staatlichen Konjunkturprogramme entfalten. Für technotrans können hierdurch zusätzliche Chancen in den Bereichen Energy Management sowie Healthcare & Analytics entstehen. Beispiele sind hier die forcierte Elektrifizierung des Transportsektors und der Ausbau der Gesundheitssysteme.
Der Vorstand bestätigt die im Dezember 2020 veröffentlichte Jahresprognose 2021. Diese sieht einen Konzernumsatz in einer Bandbreite von 195 bis 205 Mio. Euro und ein operatives Konzernergebnis (EBIT) zwischen 8,8 und 11,3 Mio. Euro vor. Die EBIT-Marge soll sich zwischen 4,5 und 5,5 Prozent bewegen. Der Ausblick steht unter dem Vorbehalt, dass sich das wirtschaftliche Umfeld im Jahresverlauf stabilisiert und keine zusätzlichen Belastungen durch die Corona-Pandemie entstehen. Auch die mittelfristige Prognose eines Umsatzes in einer Bandbreite von 265 bis 285 Mio. Euro bei einer EBIT-Marge zwischen 9 und 12 Prozent ist weiterhin gültig.
Gewinnverwendungsvorschlag
Vorstand und Aufsichtsrat werden auf der virtuellen Hauptversammlung der technotrans SE am 7. Mai 2021 die Ausschüttung einer Dividende von 0,36 Euro je Aktie und damit in Höhe der Hälfte des Konzernjahresüberschusses vorschlagen.
Wahl zweier Aufsichtsratsmitglieder
Im Rahmen der Hauptversammlung werden zudem zwei neue Aufsichtsratsmitglieder gewählt.
Die Amtszeit von Herrn Dr. Höper als Anteilseignervertreter endet turnusgemäß mit Ablauf der diesjährigen Hauptversammlung. Er steht für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung.
Ferner hat der langjährige Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Heinz Harling, am 8. März 2021 Vorstand und Aufsichtsrat mitgeteilt, dass er sein Mandat als Aufsichtsratsmitglied der technotrans SE mit Wirkung zum Ende der kommenden Hauptversammlung am 7. Mai 2021 niederlegt (auf die entsprechende Ad hoc Meldung vom 8. März 2021 wird verwiesen). Nach mehr als 40 Jahren Wirken für technotrans, davon 13 Jahre als deren Aufsichtsratsvorsitzender, setzt er damit persönlich die bereits im letzten Jahr initiierte Neubesetzung des Aufsichtsrats fort, um das Wachstum des Unternehmens auf eine nächste Stufe zu heben.
„Für seinen enormen Beitrag zur erfolgreichen Entwicklung von technotrans sind wir Herrn Harling zu außerordentlichem Dank verpflichtet. Daher strebt der Aufsichtsrat an, Herrn Harling nach der Hauptversammlung zu seinem Ehrenvorsitzenden zu ernennen“, sagt Dr. Norbert Bröcker, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der technotrans SE und langjähriger Wegbegleiter von Herrn Harling.
Der Aufsichtsrat wird der Hauptversammlung mit Herrn Peter Baumgartner (Dipl.-Ing., unabhängiger Unternehmensberater) und Herrn Dr. Gottfried H. Dutiné (Dr.-Ing., unabhängiger Unternehmensberater) zwei unabhängige Kandidaten vorschlagen, die beide eine langjährige und aussagekräftige Expertise in den Aufsichtsrat einbringen können und den Aufsichtsrat weiter stärken werden.
Herr Harling steht darüber hinaus den neuen Aufsichtsratsmitgliedern sowie dem gesamten Gremium auch beratend zur Seite.