Im Rahmen des ersten Projekts entwickelte gwk eine zentrale Tiefkältekühlanlage für die Fertigung von Li-Ion-Batterien zur Energiespeicherung für Elektroautos. Die Herstellung der Batterien erfordert bestimmte Umgebungsbedingungen – Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind entscheidend. Denn zahlreiche Technologien rund um die Batterieproduktion erzeugen Schadstoffe, die als Schwebepartikel eine Gefahr für Mitarbeiter, Maschinen und Produkte in der Umgebung darstellen. „Unsere Anlage schafft eine ideale und sichere Umgebung für die Produktion der Akkus. Zudem ist sie mit dreimal 750 kW Kälteleistung bei minus 10 Grad Celsius äußerst leistungsstark“, sagt Nico Küls, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing der gwk. Die Besonderheit dabei ist, dass es sich um eine ortsfeste Anlage handelt, die am Bestimmungsort in ein Gebäude integriert wird. Um eine schnelle und reibungslose Inbetriebnahme sicherzustellen, konstruierte gwk die Anlage bereits schlüsselfertig am Standort in Meinerzhagen.
Die technische Beratung, Umsetzung der kundenspezifischen Lösung und die Integration in den Prozess waren bei diesem Projekt die ausschlaggebenden Faktoren für eine Entscheidung zugunsten der gwk. Darüber hinaus spielte das Thema Nachhaltigkeit für den Kunden ebenfalls eine wichtige Rolle. „Unsere Technologie sorgt in erster Linie dafür, die Batterieherstellung effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Wir setzen mit unseren Lösungen bereits in einer frühen Produktionsphase an, sodass der CO2-Footprint in der Lieferkette insgesamt deutlich reduziert werden kann“, sagt Michael Finger, Sprecher des Vorstands der technotrans SE.
Energieeffizienz für die Kalandertechnik
Für das zweite Projekt liefert gwk insgesamt 52 Öltemperiergeräte der tecma-Baureihe für den Einsatz an Kalanderanlagen. Das industrielle Standardverfahren zur Produktion von Batterieelektroden basiert auf nasschemischen Beschichtungsprozessen, bei denen das Aktivmaterial in Form einer Suspension auf eine Metallfolie aufgetragen wird. Die gwk-Temperiergeräte schaffen dafür die geforderten Prozessbedingungen.
Die anschlussfertigen Heiz- und Kühlgeräte sind mit einer indirekten Kühlung ausgestattet, welche für den Betrieb mit Wärmeträgeröl als Umlaufmedium konzipiert ist. Der als geschlossenes System ausgeführte Ölkreislauf erlaubt Medientemperaturen bis 200 Grad Celsius. Hierbei wird dem Verbraucher, je nach Betriebszustand, über die Heizung Wärme zugeführt oder über die Kühlung Wärme entzogen. Die Regelung der Temperatur des Umlaufmediums erfolgt automatisch. Ein im Gerät eingebauter Temperaturfühler erfasst die vorhandene Ist-Temperatur. Die Mikroprozessorsteuerung vergleicht den Messwert mit dem vorgewählten Sollwert und regelt die Heizung oder die Kühlung. Eine umfangreiche Sicherheitskette sorgt für den zuverlässigen Betrieb des Systems.
Flexibilität und schnelle Umsetzung überzeugen
Ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten der gwk waren neben der ausgeprägten Kompetenz in der Kunststoffindustrie insbesondere die Beratungs- und Lösungskompetenz – auch über das Projekt hinaus. Ein weiterer Grund ist die Fähigkeit des Unternehmens, die umfangreichen Aufträge in kürzester Zeit zu stemmen und eine hohe Stückzahl an Temperiergeräten zu liefern – ohne dabei auf die kundenspezifische Auslegung zu verzichten. Die Produkte sind exakt auf die Anforderungen der Anwendung abgestimmt und stellen die optimalen Parameter für die jeweiligen Prozesse sicher. „Hierzu können wir selbstbewusst sagen: Das kann nicht jeder Marktbegleiter“, betont Michael Finger.
Darüber hinaus konnte gwk in puncto Flexibilität überzeugen: Im Zuge der beiden Projekte liefert das Unternehmen Produkte für einen Temperaturbereich von -10 bis 200 Grad Celsius. „Die umfassende Bandbreite der gelieferten Systeme ist längst nicht das Ende der Fahnenstange. Unser gesamtes Lieferspektrum geht weit darüber hinaus und umfasst Systeme und Komponenten mit einer Leistung von -80 bis 400 Grad Celsius“, sagt Nico Küls. Beide Kunden haben Folgeprojekte in Aussicht gestellt und stehen bereits im weiteren Austausch mit der gwk.
Der erfolgreiche Zuschlag für beide Großprojekte ist auch ein Ergebnis der angestoßenen Maßnahmen im Rahmen der technotrans-Konzernstrategie Future Ready 2025. Ziel ist es, durch die Schaffung der Dachmarke technotrans die wirtschaftliche und technologische Schlagkraft der gesamten Gruppe zu stärken. Hierbei werden die Gesellschaften gwk und Reisner zum Ende des Jahres zusammengelegt. „Die daraus entstehenden Synergieeffekte und Effizienzgewinne wirken sich bereits jetzt positiv auf die Umsetzung solcher Großprojekte aus – und das ist erst der Anfang“, betont Michael Finger.